Abstract
ZusammenfassungIm Beitrag wird die Annahme formuliert, dass sich Veränderungen von Alltag anhand von Rationalisierungsprozessen in sozialen Praktiken beobachten lassen. Um dieser Frage nachzugehen, wird bei klassischen Alltagssoziologien (Alfred Schütz, Harold Garfinkel) der Begriff der Rationalität sondiert und mit sozialtheoretischen Annahmen der Praxistheorien wie Kollektivität, Zielorientierung und geteilte Affekte zusammen diskutiert. Anhand des empirischen Beispiels der Aufsichtstätigkeit im Kunstmuseum wird schließlich illustriert, wie affektive Rationalität auf Irritationen antwortet und wie die temporäre Anpassung einer Praktik als Fall von alltäglicher Dynamik verstanden werden kann.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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