Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Mangel an Pflegefachkräften ist weltweit gegenwärtig. In der Schweiz sind 50 % der Pflegefachpersonen ab 50 Jahren aus dem Pflegeberuf ausgestiegen. Dadurch gehen enorme fachliche und persönliche Ressourcen verloren. Maßnahmen zur Förderung des Berufsverbleibs sind daher zentral. Obwohl international Strategien für den Personalerhalt von älteren Pflegefachpersonen beschrieben und diskutiert werden, wurde das Thema im deutschsprachigen Raum bisher nur mangelhaft untersucht.
Ziel
Ziel war es, Einflussfaktoren zu beschreiben, die Pflegefachpersonen ab 50 Jahren dazu motivieren, bis zur ordentlichen Pensionierung in der direkten Pflege im Akutspital tätig zu sein.
Methode
Es wurde eine Querschnittstudie mit einer Vollerhebung mittels eines anonymen, standardisierten Fragebogens an einer privaten Spitalgruppe in der Schweiz durchgeführt.
Ergebnisse
Knapp 60 % (n = 115) der 195 angefragten Pflegefachpersonen im Alter ab 50 Jahren nahmen an der Befragung teil. Die Teilnehmenden nannten 3 zentrale Motivatoren für ihren Berufsverbleib: die gute Zusammenarbeit im Pflegeteam (73,7 %, n = 73), die abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit (70,7 %, n = 70) sowie die Freude am Pflegeberuf (68,7 %, n = 68). Es zeigte sich eine statistisch signifikante monotone Korrelation zwischen dem Gesamtscore der beruflichen Identität und der Frage zum Berufsverbleib bis zur ordentlichen Pensionierung (p < 0,001, rs = 0,367).
Schlussfolgerungen
Eine hohe berufliche Identität ist eine wichtige Grundvoraussetzung für den langfristigen Verbleib im Pflegeberuf.
Funder
Bern University of Applied Sciences
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference49 articles.
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