Author:
Schmidt-Maciejewski Bianca
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Etwa jeder zehnte Schlaganfallbetroffene zeigt ein Pusher-Syndrom. Dies beeinträchtigt die Vertikalitätswahrnehmung der Betroffenen, was mit einer permanenten Angst zu fallen einhergeht. Reflektorisch drücken sich die Betroffenen auf ihre gelähmte Körperseite. Korrekturversuche von außen rufen starken Widerstand hervor. Es resultiert eine reelle körperliche Instabilität. Pflegerisch-therapeutische Bewegungsangebote werden erschwert, was den Rehabilitationsverlauf verlängert und das Outcome reduziert. Bisher fehlen multiprofessionell anwendbare Interventionen, welche die Pusher-Symptomatik nachhaltig reduzieren.
Ziel
Die hier vorgestellte Studie überprüft, ob die neurophysiologische Körperausstreichung die posturale Vertikale von Betroffenen des Pusher-Syndroms beeinflussen kann.
Methode
Bei n = 11 vom Pusher-Syndrom Betroffenen wird an 10 aufeinanderfolgenden Tagen eine neurophysiologische Körperausstreichung durchgeführt. Zuvor finden ein Screening mittels Scale of Contraversive Pushing (SCP) sowie eine Winkelvermessung der Unterschenkelabweichung in Bezug zur Rumpfmittellinie der Betroffenen statt. Die Messung wird täglich an 3 Zeitpunkten nach der Ausstreichung (direkt postinterventionell, +10 min und +60 min) wiederholt. Das Scale-of-Contraversive-Pushing-Screening wird ausschließlich präinterventionell sowie am letzten Interventionstag durchgeführt.
Ergebnisse
Der Wilcoxon-Test (z = −2,943; p = 0,001) und der Friedman-Test (Chi2 (10) ≥ 36,45; p = 0,001) bestätigen der Intervention eine signifikante Reduktion der Pusher-Symptomatik.
Schlussfolgerung
Die Körperausstreichung reduziert deutlich die Pusher-Symptomatik. Die Ergebnisse sollten jedoch in einer randomisierten kontrollierten Studie überprüft werden.
Funder
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
Publisher
Springer Science and Business Media LLC