Author:
Vogler Martin,Priesmeier Peter,Kimmel Rainer,Lazarovici Marc,Dax Florian
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Notrufen liegen integrierten Leitstellen (ILS) durch Systeme wie E‑Call oder Advanced Mobile Location (AML) häufig die Geokoordinaten des Anrufers vor. Diese können jedoch ohne Datenschnittstelle schwer an die Rettungskräfte kommuniziert werden. Die Software what3words (w3w) verkürzt Geokoordinaten zu sogenannten Dreiwortadressen, die an Einsatzkräfte problemlos weitergegeben werden können. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird untersucht, für welche Arten von Einsatzstellen das System genutzt und wie häufig es angewandt wird.
Methode
Als Datenbasis dienten 201 Einsätze eines siebenmonatigen Pilotprojekts des Rettungsdiensts im Rettungsdienstbereich der ILS-Region Ingolstadt. Die zugehörigen Dreiwortadressen wurden retrospektiv mit digitalem Kartenmaterial manuell gesichtet und nach ihrer räumlichen Lage klassifiziert. Anschließend erfolgte eine quantitative Auswertung dieser Klassifizierung und der Anwendungshäufigkeit des Systems.
Ergebnisse
Die Auswertung zeigt, dass w3w nahezu zu gleichen Teilen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften verwendet wurde. Die Anwendungsfälle wurden in 18 Klassen bzw. Unterklassen unterteilt. Innerorts fand das System besonders häufig auf Straßen, Sportanlagen oder in Parks, außerorts meist bei Einsätzen auf Landstraßen oder Wirtschaftswegen Anwendung. Es kam im Mittel zu 0,97 Verwendungen pro Tag, dies entspricht 0,48 % aller Einsätze des Rettungsdiensts im Untersuchungszeitraum.
Schlussfolgerung
Die regelmäßige Anwendung von w3w zeigt nach Ansicht der Autoren den Nutzen von leicht zu kommunizierenden Geokoordinatensystemen insbesondere für Einsatzstellen, die außerhalb postalischer Adressen liegen. Eine Implementierung kann eine hilfreiche Ergänzung im Werkzeugkasten von ILS und Einsatzkräften darstellen.
Funder
Universitätsklinik München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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