Author:
Lehmkuhl Markus,Promies Nikolai
Abstract
ZusammenfassungMit einer Inhaltsanalyse untersucht der Beitrag ressortvergleichend: 1. wie häufig dieselben nachrichtlichen Anlässe von mehreren Medientiteln zur Berichterstattung ausgewählt werden und 2. ob diesen (in-)kongruenten Auswahlentscheidungen eine Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt. Das Interesse gilt dabei besonders der Kongruenz der Nachrichtenauswahl in Wissenschaftsressorts. Argumentiert wird, dass die Verteilung der Auswahlkongruenz Rückschlüsse auf ressortspezifisch unterschiedliche Bedingungen der Nachrichtengebung erlaubt. Diese wirken sich auf die Leistungsfähigkeit des Journalismus aus, die öffentliche Aufmerksamkeit auf besonders relevante Ereignisse zu lenken.Analysiert wurden gut 4000 Artikel, die 2018 und 2019 in einem Zeitraum von einer bzw. zwei Wochen in fünf deutschsprachigen Zeitungen erschienen sind und 2521 verschiedene Anlässe hatten. Der Anteil der Anlässe, die kongruent von mehreren Zeitungen zugleich ausgewählt wurden, nimmt mit dem Grad der Kongruenz exponentiell ab, was frühere Ergebnisse bestätigt. Im Vergleich der verschiedenen Ressorts ist der Anteil exklusiver Anlässe im Wissenschaftsressort deutlich höher. Wissenschaftsredaktionen wählen wesentlich inkongruenter aus als beispielsweise Politikredaktionen. Diese Ergebnisse wecken Zweifel daran, ob es speziell dem Wissenschaftsjournalismus gelingt, das öffentliche Interesse an einem Kernbestand von wichtigen Ereignissen zu befördern.
Funder
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Genetics,Animal Science and Zoology
Cited by
1 articles.
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