Abstract
ZusammenfassungBilder gewinnen in der Online-Kommunikation von Organisationen an Bedeutung, werden jedoch in ihrem Kontext rezipiert. In einem Online-Experiment wurde daher getestet, inwieweit inhaltlich passende multimodale Organisationskommunikation die wahrgenommene Glaubwürdigkeit erhöht und Täuschung mindert und ob sie dadurch die Absicht, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren, beeinflusst. In einem 2 (Regierungsorganisation vs. zivilgesellschaftliche Organisation) × 3 (kongruent vs. inkongruent vs. textbasiert)-Between-Subjects-Experiment mit Teilnehmern des SoSci-Panels (N = 406) wurden die Internetseiten der Bertelsmann Stiftung und des Bundesinnenministeriums zu Migration und Integration manipuliert und dabei der Einfluss von Bedrohungswahrnehmungen durch Migration einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass kongruente Text-Bild-Sprache positiv auf Handlungsabsichten wirkt, weil sie als glaubwürdig wahrgenommen wird. Wenn die gefühlte Bedrohung durch Zuwanderung hoch ist, fällt der positive Wahrnehmungseffekt geringer aus. Personen sind eher geneigt zu handeln, wenn die Kommunikation von einer zivilgesellschaftlichen Organisation stammt. Dieser Effekt hängt mit der unterschiedlichen Daseinsberechtigung von Regierungs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung glaubwürdiger Kommunikation für eine funktionierende Demokratie.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Genetics,Animal Science and Zoology
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