Author:
Rader Tobias,Schrank Leonhard,Spiegel Jennifer L.,Nachtigäller Pascal,Spiro Judith E.,Hempel John-Martin,Canis Martin,Müller Joachim
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Hörerfolg für Patienten mit bimodaler Versorgung, bestehend aus einem Cochleaimplantat (CI) und einem kontralateralen Hörgerät (HG), ist unterschiedlich. Einige Patienten profitieren von einer bimodalen Versorgung mit CI und HG, andere nicht.
Ziel der Arbeit
Ziel war die Untersuchung des Erfolgs beim Sprachverstehen bimodal versorgter Patienten in Abhängigkeit von der cochleären Abdeckung (Cochlear Coverage, CC) durch den CI-Elektrodenträger.
Material und Methoden
Mittels der Software OTOPLAN (Fa. CAScination AG, Bern, Schweiz) wurde retrospektiv die CC von 39 Patienten anhand präoperativer Computertomographien (CT) des Felsenbeins erhoben, und in die Patienten wurden in 2 Gruppen, zum einen mit einer CC ≤ 65 % (CC500) und zum anderen mit einer CC > 65 % (CC600), unterteilt. Das monaurale Sprachverstehen für Einsilber bei 65 dB Schalldruckpegel (Sound Pressure Level, SPL) im Freifeld wurde zu verschiedenen Beobachtungszeitpunkten, präoperativ mit HG und postoperativ mit CI, erfasst und zwischen den Gruppen verglichen. Das Sprachverstehen wurde des Weiteren mit der CC der Gesamtkohorte präoperativ und zum Nachbeobachtungszeitpunkt (NBZ) korreliert.
Ergebnisse
Es wurde kein signifikanter Unterschied im Sprachverstehen zwischen Patienten mit CC500 und Patienten mit CC600 zu den einzelnen Beobachtungszeitpunkten festgestellt. Sowohl bei Patienten mit CC500 als auch bei Patienten mit CC600 kam es zu einer stetigen Verbesserung des Sprachverstehens nach der Implantation. Während Patienten mit CC600 im Trend eher eine frühere Verbesserung des Sprachverstehens zeigten, wiesen Patienten mit CC500 tendenziell eine langsamere Verbesserung in den ersten 3 Monaten und danach eine steilere Lernkurve auf. Zum NBZ näherten sich die beiden Patientengruppen ohne signifikante Unterschiede im Sprachverstehen an. Es gab keine signifikante Korrelation zwischen dem unimodalen/unilateralen Sprachverstehen im Freifeld und der CC. Allerdings erreichten v. a. die Patienten, die eine CC von 70–75 % aufwiesen, das maximale Sprachverstehen.
Schlussfolgerung
Trotz einer nichtsignifikanten Korrelation zwischen CC und Sprachverstehen schien v. a. die Patientengruppe mit einer Abdeckung von 70–75 % das Maximum im unimodalen/unilateralen Sprachverstehen zu erreichen. Es besteht jedoch Raum für weitere Untersuchungen, da CC500 mit einer kürzeren Cochlear Duct Length (CDL) assoziiert war und in beiden Gruppen lange und sehr lange Elektroden verwendet wurden.
Funder
Universitätsklinik München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
1 articles.
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