1. Bereits Mitte der 1960er Jahre gab es eine ähnliche Diskussion über eine grundlegende Bildungsreform (vgl. hierzu Picht 1965).
2. Vgl. o.V. (2007): „Vorteil Familie. Ausbau der Betreuungsangebote für Kleinkinder“, www.bmfsfj.de/Kategorien/aktuelles, Abruf am 27.2.2007.
3. Dowhower (2002) beschäftigt sich mit dem Phänomen der Lesesozialisation aus kunsthistorischer Perspektive. Eines der frühesten säkularen Gemälde, „Prince Federico da Montefeltro and His Son“, stammt aus dem Jahre 1480 von Pedro Berruguete (1450–1504). „The size and position of the book, held out pompously by the Duke, makes it the predominate artifact. [..] it is difficult to tell if Federico is reading aloud or silently [...] as his son looks on passively. Whichever, the Duke is modeling the importance of literacy for his son. The expectation and [..] message are clear in that the boy will become a reader, he will value that skill just as his father does. Indeed, literacy held an important place in the social fabric and processes of his family.“ (Dowhower 2002, 29) Eines der ersten Gemälde auf denen eine das Lesen lehrende Mutter zu sehen ist, stammt von dem Niederländer Casper Netscher (1635–1684), mit dem Titel „A Lady Teaching a Child to Read and a Child Playing with a Dog“ aus dem Jahre 1670 (vgl. ebenda, 29). „The End of the Day“ (1900) von William Sergeant Kendall (1869–1938) bildet die Gemahlin des Malers sowie dessen fünfjährige Tochter in einer typischen „Vorlesesituation“ ab (vgl. ebenda, 35): „Young Beatrice is enjoying a children’s story book read-aloud before being tucked in for the night. This ‚brief interlude’ shows how reading together can build bonds of warmth and love.“ (ebenda, 35) Als weitere Beispiele lassen sich das Werk, „Portrait of Artist’s Wife and Granddaughter“, des deutsch-jüdischen Malers Max Liebermann (1847–1935) aus dem Jahre 1926 anführen (vgl. ebenda, 34).
4. Explizit abzugrenzen ist dieser, sich auf die (Buch-)Lektüre beschränkende „extensive“ (Lese-)Begriff von einem historisch gefärbten Begriff der Lesekultur, dem eine normative Bedeutung von Bildung und Lesen seit dem 18. Jahrhundert anhaftet (vgl. hierzu Eggert u. Garbe 1995, 20).
5. Der Begriff wurde in Anlehnung an Bettina Hurrelmann u.a. (2005, 13) gewählt und wird im Folgenden synonym für „Lesesozialisation in der Familie“ verwendet.