1. Auf den Zusammenhang zwischen der Suche nach einer europäischen Identität einerseits und der Anwendung des Mehrheitsprinzips andererseits weist ausdrücklich hin: J. Habermas, „Der 15. Februar oder: Was die Europäer verbindet“, 43, 46; ders., „Ist die Herausbildung einer europäischen Identität nötig, und ist sie möglich?“, 68, 70, beide in: ders., Der gespaltene Westen, Frankfurt a.M. 2004; siehe auch A. v. Bogdandy, „Europäische Verfassungspolitik als Identitätspolitik“, Kritische Justiz 2005, 110, 115 f., der als „erfahrungsgesättigte Binsenwahrheit“ festhält, „dass ein liberaldemokratisches Gemeinwesen nur funktionieren kann, wenn es nicht in unversöhnliche religiöse, ethnische oder soziale Gruppierungen zerfällt.“ Hierfür, so Bogdandy a.a.O. weiter, bedürfe es „jedoch weniger als einer kollektiven Identität oder gar gemeinsamen Konzeption des ‘guten Lebens’. Weitergehende Annahmen sind in der Regel axiomatischer Natur und integraler Teil normativer Konzeptionen, die Gemeinsinn hohe Bedeutung zuweisen.“ Zur Überschätzung der Bedeutung einer ‘kollektiven Identität’ auch: F. Neidhardt, „Formen und Funktionen des gesellschaftlichen Grundkonsenses“, in: G.F. Schuppert/Chr. Bumke, (Hrsg.), Bundesverfassungsgericht und gesellschaftlicher Grundkonsens, Baden-Baden 2000, 15, 27 f.
2. Aus der unüberschaubar gewordenen Literatur: R. Viehoff/ R. T. Segers (Hrsg.), Kultur, Identität, Europa, Frankfurt a.M. 1999; U. Haltern, Europäischer Kulturkampf, 37 Der Staat 1998, 591–623; ders., „Europäische Verfassung und europäische Identität“, in: R. Elm (Hrsg.), Europäische Identität, Baden-Baden 2002, 239–290; ders., „Gestalt und Finalität“, in: A. v. Bogdandy (Hrsg.), Europäisches Verfassungsrecht, Heidelberg/Berlin 2003, 801–845; ders., Europarecht und das Politische, Tübingen 2005; W. Graf Vitzthum, „Die Identität Europa“, EuR 2002, 1–16; v. Bogdandy (Fn. 1); ders., „Europäische Verfassung und europäische Identität“, JZ 2004, 53–61; ders., „Europäische und nationale Identität“, 62 VVDStRL 2003, 156–219; M. Kotzur, „Die Ziele der Union: Verfassungsidentität und Gemeinschaftsidee“, DÖV 2005, 313–322; E. Pache, „Europäische und nationale Identität“, DVBl. 2002, 1154–1167; J. Habermas, „Ist die Herausbildung einer europäischen Identität nötig, und ist sie möglich?“ (Fn. 1), 68–82.
3. J. Roth, Die Flucht ohne Ende, 4. Aufl., Köln 2001, 116 f.
4. Ebenda, 90 f.
5. Zur Anwendung und Bedeutung des Begriffs der ‘Ich-Identität’ in der Individualpsychologie, sowie zu den verschiedenen Theorietraditionen: J. Habermas, „Moralentwicklung und Ich-Identität“, in: ders., Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, 6. Aufl., Frankfurt a.M. 1995, 63–91.