1. Um die Beschränkung des Sehfeldes, sowie die Schärfe des indirecten Sehens zu untersuchen, genügt es in den gewöhnlichen Fällen, Parallelversuche mit seinen eigenen Augen anzustellen. Der Beobachter stellt sein Auge in dieselbe Horizontal-Ebene ein mit dem Auge des Kranken, und während das linke Auge des Kranken auf das rechte des Beobachters gerichtet ist, oder umgekehrt (natürlich bei gegenseitiger Verschliessung des anderen Auges), bewegt man die Hand, ein Paar Finger, oder verschiedene Objecte von weisser oder dunkler Farbe in der Mitte zwischen seinem eigenen und dem kranken Auge. Nicht allein die Gränze sondern auch die Schärfe des indirecten Sehens wird auf diese Weise ziemlich leicht beurthellt. Auch hat man den Vortheil, die richtige Fixation des untersuchten Auges fortwährend controliren zu können, worauf es, bei der Neigung des Patienten, die Sehaxe auf das Object zu richten, sehr viel ankommt. Zur Untersuchung der äussersten Gränze des Sehfeldes nach aussen muss natürlich das Object, mit dem man prüft, weiter von dem Beobachter entfernt werden, und hört also der Parallelversuch auf.—Es setzt diese Methode ein normales Sehvermögen des Beobachters voraus.
2. Es ist sehr schwierig, und verspricht keine genauen Resultate, wenn man sich davon durch Vergleichung der mit dem Augenspiegel ungefähr abgeschätzten, oder mikrometrisch erhaltenen Resultate mit der festgestellten Beschränkung des Sehfeldes überzeugen will. Dagegen gelingt es sehr leicht, wenn man ein sehr kleines, mit dem Augenspiegel gesehenes Flammenbildchen über die verschiedenen Theile der Netzhaut sich bewegen (wie mit dem von mir modificirten Augenspiegel am besten ausführbar ist) und dabei den Kranken angeben lässt, an welchen Stellen er es beobachten kann. In derselben Weise habe ich mich schon vor langer Zeit überzeugt, dass der blinde Fleck gerade dem Umfang der Papilla n. optici entspricht.
3. Früher habe ich die Anwesenheit des Ligamentum pectinatum Iridis beim Menschen in Abrede gestellt. Es lässt sich dasselbe freilich auf Querschnitten kaum nachweisen, weil die Fasern an den meisten Stellen sehr weit auseinander liegen, und es ist in den Abbildungen von Bowman und Kölliker unbedingt ein zu breiter Theil der von der Descemet’schen Haut ausgehenden Fasern als Ligamentum pectinatum Iridis dargestellt. Beim Losreissen der Iris von ihrer peripherischen Verbindung überzeugt man sich aber sehr leicht, dass ein weitmaschiges Netz von Glasfasern mit der Peripherie verbunden bleibt, und in keinem weiteren Zusammenhang mit dem Musculus Brückianus stehen kann. In der Dissertation von van Reeken findet man das richtige Verhältniss schon angegeben.
4. Vgl. Dr. Aldorts Mensonides im Ned. Lancet. 2. Jahrg. 1848–1849. S. 694 u. f.