1. Die Entstehung dieser „Fensterung” aus einem ganzen Kranz einzelner Fisteln spricht nicht sehr für die Ansicht vonScherber (Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten21, 233), daß der Durchbruch einfach auf eine von den Condylommassen bewirkte Drucknekrose zurückzuführen sei. Man hat vielmehr eher den Eindruck, daß es sich dabei um ein Weiterwachsen auf präformierten Wegen, evtl. in den Lymphbahnen, handelt, jedoch hat sich bei meinen histologischen Untersuchungen kein Befund erheben lassen, der für die Richtigkeit einer solchen, Anschauung sprechen würde. Vielleicht spielt für die Entwicklung des Leidens dei begleitende eitrige Balanoposthitis mit ihrer der Balanitis eros. circ. und dem Ulcus gangraenosum ähnlichen Mikrobenflora eine wesentliche Rolle. Man könnte sich vorstellen, daß diese in den Lymphbahnen, im subcutanen Gewebe usw. zu langsam fortschreitenden gangränösen Veränderungen führt, die wiederum für die nachdringenden Condylommassen einen Platz schaffen. Es würde sich dann nicht mehr um ein echtes infiltrierendes Wachstum der Condylome handeln, das dem Verständnis so sehr widerstrebt.
2. Siehe z. B.Fantl, Dermat. Z.29, 287 (1920).
3. Martens u.Telesius, Atlas der venerischen Krankheiten. Leipzig 1804, Tafel 17.
4. Ricord, Traité complet des maladies vénériennes. Paris 1851, Tafel 48. (Végetations frambésiées avec phimosis et perforation du prépuce.)
5. Siehe z. B.Grisson u.Delbanco, Dermat. Wschr.60, 89 (1915) oderIsrael, Z. Urol.22, 395 (1928).