Abstract
ZusammenfassungDamit Lernende Gleichungen zielorientiert lösen können, sind Planungsprozesse notwendig. Planungsprozesse schließen die Evaluation von möglichen Lösungswegen mit ein und werden von Ausführungs- und Strukturierungsprozessen abgegrenzt. Das Planen von geeigneten Lösungswegen wird in der Literatur mit dem Begriff der Flexibilität verknüpft. Vergleiche von multiplen Lösungswegen haben sich für die Flexibilität als lernförderlich erwiesen. Um die Lernförderlichkeit der Vergleiche zu unterstützen, werden produktive Klassengespräche empfohlen, in denen die Gegenüberstellung der Lösungswege besprochen wird. Dieser Beitrag prüft, ob in Klassengesprächen zu Vergleichen von multiplen Lösungswegen Planungsprozesse häufiger thematisiert werden als beim Besprechen nur eines Lösungsweges und als beim Besprechen von multiplen Lösungswegen ohne Vergleich. Die Stichprobe der Inhaltsanalyse umfasst Klassengespräche aus 172 Lektionen und 43 Klassen (Jahrgangsstufe 9 und 10). Die statistische Analyse wird sowohl klassenübergreifend mit binär logistischen Regressionsmodellen durchgeführt als auch klassenspezifisch mit t‑Tests für paarweise verbundene Stichproben. Die Studie zeigt, dass beim Vergleichen von multiplen Lösungswegen etwa doppelt so häufig Planungsprozesse thematisiert werden. Zusätzlich wird dokumentiert, dass beim Lösen von Gleichungen Ausführungsprozesse am häufigsten besprochen werden.
Funder
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
University of Zurich
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Education,General Mathematics