Author:
Singer Susanne,Maier Lena,Paserat Anke,Lang Klaus,Wirp Bernhild,Kobes Jörg,Porsch Udo,Mittag Martina,Toenges Gerrit,Engesser Deborah
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Psychotherapiestrukturreform im Jahr 2017 verfolgte u. a. das Ziel, die Wartezeiten auf Psychotherapien zu verringern. Diese Studie ging der Frage nach, ob dieses Ziel erreicht wurde.
Methoden
Psychotherapiepraxen aus 7 Bundesländern entnahmen ihren Akten die Daten für Erstkontakt, Erstgespräch und Behandlungsbeginn. Der Vergleich der Wartezeiten auf ein Erstgespräch und auf den Beginn der Behandlung vor vs. nach der Reform erfolgte mithilfe von Kaplan-Meier-Kurven und stratifizierten Log-Rank-Tests.
Ergebnis
Akten von 1548 Patienten aus 9 Praxen wurden ausgewertet. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Erstgespräch lag sowohl vor als auch nach der Reform bei 3 Wochen (p = 0,20). Die Zeit zwischen der Anmeldung und dem Behandlungsbeginn erhöhte sich von durchschnittlich 18 auf 20 Wochen, wobei nach der Reform v. a. die sehr kurzen Wartezeiten (<10 Wochen) abnahmen (p = 0,0004).
Diskussion
Die in den Praxen dokumentierten Daten liefern keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Wartezeit auf Erstgespräche bei Psychotherapeuten verkürzt hat. Das Warten auf einen Psychotherapieplatz scheint insgesamt etwas länger geworden zu sein, sodass in dieser Hinsicht keine Verbesserung der Versorgung durch die Reform festgestellt werden konnte.
Funder
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
24 articles.
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