Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Nonverbales Verhalten wird therapieschulenübergreifend als wichtiger Faktor der Therapiebeziehung betrachtet. Trotz einer Vielzahl von Befunden aus einer fruchtbaren Forschungsphase der 1960er- bis 1980er-Jahre sind die zurzeit verfügbaren Kenntnisse in diesem Bereich relativ bescheiden, und konkrete Anleitungen zu deren Verwendung in der Psychotherapie bleiben selten.
Fragestellung
Anhand eines praktischen Modells zum theorieunabhängigen Umgang mit nonverbalen Signalen sollen eine gewinnbringende Thematisierung und Integration dieses Kommunikationskanals angeregt und vorgeschlagen werden.
Material und Methoden
Das iCAST-Modell bietet mit seinen 5 Bereichen einen möglichen Rahmen, der den konkreten Umgang mit nonverbalen Signalen in psychotherapeutischen Interaktionen nahelegt. Eine exemplarische Analyse des Bewegungsverhaltens von Therapeut:innen illustriert die heutigen technischen Möglichkeiten und bietet Einblick in das Potenzial dieser Beobachtungsposition.
Ergebnisse
Nonverbale Signale erweitern die therapeutischen Freiheitsgrade in diversen Bereichen: Neben den unzähligen Möglichkeiten, Elemente anzusprechen und in Sitzungen zu bearbeiten, zu erfahren und zu üben, kann nonverbales Verhalten auch auf der Ebene eines Fallverständnisses wichtige Informationen liefern.
Diskussion
Der Blick auf die Dyade unterstreicht den dynamischen, gemeinsamen Prozess zwischen Patient:in und Therapeut:in und lädt Therapierende ein, eigene Empfindungen und Verhaltensweisen vor dem Hintergrund gegenseitiger Beeinflussung („attunement“) zu reflektieren und in die Therapie zu integrieren.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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Cited by
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