Author:
Schymainski David,Linden Michael,Schmitt Georg,Rose Mathias
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Viele psychische Störungen nehmen einen Langzeitverlauf und gehen daher mit sozialen und beruflichen Teilhabeeinschränkungen einher. Dies gilt auch für Patienten in der Richtlinienpsychotherapie. Um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten, sind u. a. sozialmedizinische Interventionen erforderlich, wozu die Koordinierung mit anderen Therapeuten, Kontakte zum Arbeitgeber oder zu arbeitsrelevanten Institutionen, häusliche und freizeitbezogene Hilfen oder soziale Unterstützungsmaßnahmen gehören. Es stellt sich die Frage, welche derartigen sozialmedizinischen Interventionen zum Repertoire von Richtlinienpsychotherapeuten in ihrem Arbeitsalltag gehören.
Material und Methoden
Es wurden 131 psychologische Psychotherapeuten gebeten, anhand eines Glossars mit 38 sozialmedizinischen Interventionen anzugeben, welche davon sie in ihrer täglichen Praxis anwenden.
Ergebnisse
Alle Maßnahmen kamen zur Anwendung. Im Durchschnitt gaben die Therapeuten an, dass ihnen von den 38 Interventionen eine nicht bekannt war, sie mit ca. 14 Interventionen nach eigener Einschätzung nie, mit 8 weniger als einmal/Jahr, mit 8 einmal/Jahr und mit 6 einmal/Quartal befasst waren.
Schlussfolgerung
Die vorliegenden Daten zeigen, dass sozialmedizinische Interventionen zum Repertoire vieler Psychotherapeuten gehören. Allerdings finden sich Unterschiede zwischen den Therapeuten, hinsichtlich des Bekanntheitsgrads und der Anwendung sozialmedizinischer Interventionen. Das weist auf Optimierungspotenziale in der Ausbildung, Organisation und Vergütung hin.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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