Author:
Bendau Antonia,Gerz George Oliver,Ströhle Andreas,Petzold Moritz Bruno
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Klinisch tätige Psycholog:innen sind in ihrer Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen oft zahlreichen Stressoren ausgesetzt; diese können sich in psychischer Belastung und einer verringerten Lebensqualität niederschlagen. Körperliche Aktivität könnte eine protektive Ressource darstellen, diesbezüglich fehlen jedoch bisher empirische Befunde.
Methoden
Im Rahmen einer querschnittlichen Online-Befragung über SoSci-Survey (Januar bis April 2020) wurden die körperliche Aktivität und die berufsbezogene Lebensqualität (positive Dimension: Mitgefühlszufriedenheit; negative Dimension: Mitgefühlsmüdigkeit) einer Gelegenheitsstichprobe aus 443 klinisch tätigen Psycholog:innen mithilfe etablierter Selbstberichtfragebogen (International Physical Activity Questionnaire – Short Form [IPAQ-SF], Professional Quality of Life Scale [ProQOL]) erfasst.
Ergebnisse
Der Großteil der befragten Psycholog:innen erfüllte das von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Mindestmaß an körperlicher Aktivität. Die Mitgefühlszufriedenheit war im Schnitt relativ hoch, während eher geringe bis moderate Ausprägungen an Burn-out-Symptomatik sowie sekundärem traumatischem Stress (Facetten der Mitgefühlsmüdigkeit) berichtet wurden. Außer vereinzelten kleinen negativen Korrelationen zwischen körperlicher Inaktivität und Mitgefühlszufriedenheit bei Psycholog:innen in Weiterbildung sowie Burn-out-Symptomen und körperlicher Gesamtaktivität bei Psychologischen Psychotherapeut:innen waren keine Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und berufsbezogener Lebensqualität ersichtlich.
Schlussfolgerungen
Psycholog:innen scheinen zu großen Teilen eine körperlich aktive und tendenziell zufriedene Berufsgruppe darzustellen. Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Lebensqualität könnten teilweise durch Deckeneffekte verdeckt sein. Des Weiteren könnte eine Analyse der Ursachen für diese adaptiven Ausprägungen in Aktivität und Lebensqualität Anhaltspunkte für Maßnahmen zur Förderung anderer Professionen liefern.
Funder
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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