Author:
Dinger Ulrike,Zilcha-Mano Sigal,Schauenburg Henning
Abstract
ZusammenfassungKohäsion ist ein bedeutsamer Teil gruppentherapeutischer Beziehungen und stellt einen potenziell kurativen Faktor dar, der nachfolgende Symptomverbesserungen erklären kann. Trotz der häufig belegten Korrelation zwischen erlebter Kohäsion und der Symptomschwere fehlen longitudinale Studien, in denen sowohl die zeitliche Abfolge von Kohäsion und Symptomveränderungen angemessen berücksichtigt und zusätzlich zwischen dem mittleren Level der Kohäsion einzelner Gruppenteilnehmer („between-person effect“) und der individuellen Veränderung („within-person effect“) differenziert wird. Diese Studie untersucht das Kohäsionserleben zur Patientengruppe auf einer Psychotherapiestation mit integrierter Tagesklinik. Vierzig depressive Patienten wurden im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie zum Vergleich tagesklinischer und stationärer Psychotherapie rekrutiert. Alle Patienten gaben wöchentlich Auskunft über die Therapiebeziehungen (einschließlich Kohäsion) und die aktuelle Symptombelastung; für die Auswertung der Multilevel Daten wurde ein autoregressives cross-lagged Modell verwendet. Die Ergebnisse deuten auf eine wechselseitige Beeinflussung hin. Ein individueller Anstieg der Kohäsion war ein signifikanter Prädiktor für verbesserte Symptome, auch wenn für die vorherige Symptombelastung kontrolliert wurde. Umgekehrt war auch eine Symptomverbesserung prädiktiv für ein höheres Kohäsionserleben im Verlauf. Damit zeigt die Studie die Bedeutung der Beziehungsqualität zur Gruppe der Mitpatienten und weist auf eine wechselseitige Beeinflussung von Kohäsion und Symptomen hin. Allerdings müssen die Ergebnisse aufgrund der kleinen Stichprobe mit Vorsicht interpretiert werden.
Funder
Universitätsklinikum Heidelberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
3 articles.
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