Author:
Clemens Vera,Köhler-Dauner Franziska,Keller Ferdinand,Ziegenhain Ute,Fegert Jörg M.,Kölch Michael
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) ausgelöste Pandemie hat das Leben von Familien in beispielloser Weise verändert. Während des ersten Lockdowns wurden außerfamiliäre Kontakte erheblich reduziert. Viele Eltern mussten parallel ihre Kinder betreuen und von zu Hause aus arbeiten, während der ökonomische Druck zunahm.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang von Gewalt in intimen Partnerschaften und psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen vor und während der COVID-19-Pandemie zu untersuchen.
Material und Methoden
Mithilfe einer Online-Querschnittsumfrage wurden die Daten von 687 Eltern minderjähriger Kinder in Deutschland erhoben. Demografische und psychosoziale Prädiktoren für Gewalt in intimen Partnerschaften und Assoziationen mit psychischen Gesundheitsproblemen von Kindern vor, während und nach dem ersten Lockdown aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden analysiert. Die Umfrage fand vom 18.05.2020 bis zum 21.07.2020 statt. Der Lockdown in Deutschland begann am 23.03.2020 und endete über schrittweise Lockerungen – die ersten Schulen öffneten am 22.04.2020 wieder; die Öffnungen von Schulen, Kindergärten und Kitas zog sich bis Ende Juni 2020.
Ergebnisse
Ein geringeres Haushaltseinkommen und das Erleben von eigenen belastenden Kindheitserfahrungen erhöhen das Risiko, dass Studienteilnehmende Gewalt in ihrer Beziehung erfahren haben und darüber berichten. Kinder und Jugendliche, die in Familien leben, in denen Gewalt in intimen Partnerschaften vorkommt, wiesen nach Angaben der teilnehmenden Eltern vor und während der Pandemie häufiger höhere Werte für externalisierende Probleme auf, hinsichtlich emotionaler Probleme zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.
Diskussion
Belastende Kindheitserlebnisse erhöhen das Risiko für Gewalt in intimen Partnerschaften – und diese wiederum das Risiko für psychische Probleme der eigenen Kinder. Insofern sollte auch in der psychotherapeutischen Praxis systematisch nach entsprechenden Erfahrungen gefragt und entsprechende Behandlungsangebote sollte empfohlen werden.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
5 articles.
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