Author:
Hofmann Annelie,Hartmann Ernst A.,Shajek Alexandra
Abstract
ZusammenfassungDieser Beitrag der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation, diskutiert das Zusammenspiel der Konzepte soziotechnische Systeme und digitale Souveränität. Die jeweiligen theoretischen Hintergründe werden betrachtet und funktionale Beziehungen zwischen den beiden Gegenstandsbereichen hergeleitet. Es wird ein soziotechnischer Ansatz vorgeschlagen, mit dem Bewertungs- und Gestaltungskriterien für Handlungskontexte abgeleitet werden können, die der digitalen Souveränität von Unternehmen und Beschäftigten zuträglich sind. Vor diesem Hintergrund werden im Artikel zwei empirische Analyse- und Gestaltungsfelder skizziert: Im ersten empirischen Feld wird der Ansatz zur partizipativen Gestaltung von industriellen Arbeitsumgebungen eingesetzt, die durch die Einführung fortgeschrittener algorithmischer Systeme bzw. KI-Systemen (Künstliche Intelligenz) neu geprägt werden. Solche KI-basierten Systeme stellen u. A. wegen ihrer inhärenten Intransparenz eine große Herausforderung für Gestaltungen im Sinne digitaler Souveränität dar. In einem Workshop mit 50 Teilnehmenden aus verschiedenen Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen wurde dazu eine Matrix zur soziotechnischen Analyse von Arbeitsumgebungen entlang realer Fallbeispiele angewendet. Die drei Fallbeispiele stammten aus den Anwendungsfeldern Automobil, Brauerei und Verpackungstechnik. In allen drei Fällen geht es um die Integration von KI-gestützten Methoden in bestehende Arbeitsabläufe. Die Methode erlaubt eine strukturierte Interaktion mit synchroner Visualisierung von Gestaltungsideen, die für co-kreative Formate förderlich ist. Das zweite empirische Anwendungsfeld, auf das der soziotechnische Ansatz angewendet wurde, fokussiert die digitale Souveränität auf der Organisationsebene von Unternehmen und Einrichtungen. In der betrachteten Studie wurde erforscht, wie Organisationen mit den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie umgegangen sind. Analysiert wurden fünf Branchen (Einzelhandel, Gesundheitswirtschaft einschließlich Pflege, Öffentliche Verwaltung, Unternehmensnahe Dienstleistungen, Öffentlicher Personennahverkehr) mit je vier Fallstudien, die die Auswirkungen der Krise auf der Grundlage leitfadengestützter Interviews sowohl mit der Arbeitgeber- als auch mit der Arbeitnehmerseite abbilden. Dabei zeigt sich, dass Zusammenhänge zwischen den Merkmalen soziotechnischer Systeme und digitaler Souveränität auch hier Interpretationshilfen bieten.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Organizational Behavior and Human Resource Management,Applied Psychology,Developmental and Educational Psychology,Education,Social Psychology
Reference32 articles.
1. Argyris, C., & Schön, D. A. (1996). Organizational learning II. Boston: Addison-Wesley.
2. Begleitforschung zur Arbeitsweltberichterstattung im Auftrag des BMAS;A Busch-Heizmann,2021
3. Cherns, A. (1976). Principles of socio-technical design. Human Relations, 2, 783–792.
4. Couture, S., & Toupin, S. (2019). What does the notion of ‘Sovereignty’ mean when referring to the digital? New Media & Society, 21(10), 2305–2322.
5. Emery, F. E., & Thorsrud, E. (1982). Industrielle Demokratie: Bericht über das norwegische Programm der industriellen Demokratie. Bern: Huber.
Cited by
1 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献