1. Es liesse sich hiergegen einwenden, dass Eiweissverluste, welche sich auf eine lange Zeit vertheilen, sehr leicht durch die Nahrung compensirt werden können. Aber auch bei der Nierenschrumpfung ist mitunter periodenweis die Grösse des täglichen Eiweissverlustes grösser als bei der acuten Nephritis. In noch grösserem Maasse trifft dies für die Hämaturie und Chylurie der Tropen zu, bei der lange Zeit eine hochgradige Albuminurie ohne Schaden für den Organismus und ohne zu Oedemen zu führen, vertragen wird.
2. Cohnheim, Embolische Prozesse. S. 51.
3. Ziemmssen, Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie IX. 1. S. 89–93.
4. l. c. Ziemmssen, Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie IX. 1. S. 44. Eine Reihe · anderer Fälle von zum Theil noch viel längerer Dauer der Anurie durch Ureterenverlegung citirt Mendel, dieses Archiv Bd. LXVIII, S. 294. In keinem derselben gab es eine Spur von Oedem.
5. Es ist wohl kaum nothwendig, dem Einwande zu begegnen, dass die Beobachtungsdauer eine so kurze war, dass sie für das Entstehen der Hautödeme nicht ausreichte. Wenn die Oedeme wirklich die Folge der Blutverdünnung und der Ueberfüllung des Gefässsystems sind, so müssen sie in dem Augenblick auftreten, wo diese Bedingungen in genügender Grösse erreicht sind. Abgesehen von diesem Raisonnement widerlegen unsere weiteren positiven Versuchsresultate diesen Einwand auf's Schlagendste.