Dauerhaftes Sporttreiben im Sportverein und motorische Entwicklung: Ergebnisse der MoMo-Längsschnittstudie (2003–2017)
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Published:2021-11-22
Issue:2
Volume:2
Page:122-130
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ISSN:2730-7212
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Container-title:Forum Kinder- und Jugendsport
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language:de
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Short-container-title:Forum Kind Jugend Sport
Author:
Hanssen-Doose Anke,Oriwol Doris,Niessner Claudia,Schmidt Steffen Christian Eckehard,Klemm Katja,Woll Alexander,Worth Annette
Abstract
ZusammenfassungBereits im Kindes- und Jugendalter gilt die motorische Leistungsfähigkeit als wichtiger Gesundheitsmarker. Auf Basis von Daten der Motorik Modul-Studie wird in diesem Artikel längsschnittlich über die Jahre 2003–2017 untersucht, inwieweit sich Sportvereinsmitglieder, die konstant im Sportverein aktiv waren, hinsichtlich ihrer motorischen Entwicklung von denjenigen unterscheiden, die nie im Sportverein aktiv waren. Es wurden Daten aus drei Messwellen untersucht: T1 (2003–2006), T2 (2009–2012) und T3 (2014–2017). Aus insgesamt N = 1092 Teilnehmenden, von denen über T1 bis T3 Daten zur Motorik vorlagen, wurden all diejenigen mit konstanter Mitgliedschaft und Nicht-Mitgliedschaft im Sportverein über drei Messwellen ausgewählt. Das sind 46 % der Gesamtstichprobe (N = 498). Von den N = 498 Teilnehmer*innen (Alter T1: 8,9 ± 3,8 Jahre, T2: 15,1 ± 3,9 Jahre, T3: 20,3 ± 4,0 Jahre) waren 15 % dauerhafte Sportvereinsmitglieder mit Wettkampfengagement, 53 % dauerhafte Sportvereinsmitglieder ohne Wettkampfengagement sowie 32 % dauerhaft Sportvereinsabstinente. Zur Ermittlung der motorischen Leistungsfähigkeit wurden konditionelle und koordinative Fähigkeiten anhand des MoMo-Testprofils erhoben (Kondition: Standweitsprung, Liegestütz, Fahrrad-Ausdauertest, Koordination: Seitliches Hin- und Herspringen, Einbeinstand, Balancieren rückwärts). Die Unterschiede in der Entwicklung wurden anhand von alters- und geschlechtsadjustierten Perzentilen mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung berechnet, mit dem Sozialstatus als Kovariate. Innerhalb der Sportvereinsmitglieder waren Teilnehmende mit niedrigem Sozialstatus deutlich unterrepräsentiert. Insgesamt betrachtet, ist die Entwicklung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten bei Sportvereinsmitgliedern als signifikant besser zu beurteilen im Vergleich zu Sportvereinsabstinenten (Modell Koordination * Sportverein: df = 3,870 | F = 2,931 | p = 0,021 | ETA = 0,015 | f = 0,123; Modell Kondition * Sportverein: df = 4 | F = 3,794 | p = 0,005 | ETA = 0,048 | f = 0,225). Die Ergebnisse untermauern die Wichtigkeit der Sportvereine für die motorische Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland.
Funder
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference44 articles.
1. Albrecht, C. A. (2016). Entwicklung und Einflussfaktoren der Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter-Befunde der MoMo-Längsschnittstudie. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing. https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000053005 2. Bahr, S., Kallinich, K., Beudels, W., Fischer, K., Hölter, G., Jasmund, C., Krus, A. & Kuhlenkamp, S. (2012). Bedeutungsfelder der Bewegung für Bildungs- und Entwicklungsprozesse im Kindesalter. motorik, 35(3), 98–109. 3. Blasquez Shigaki, G., Barbosa, C. C. L., Batista, M. B., Romanzini, C. L., Gonçalves, E. M., Jr Serassuelo, H., & Ronque, E. R. (2020). Tracking of health-related physical fitness between childhood and adulthood. American Journal of Human Biology, 32(4), e23381. 4. Bös, K. (1987). Handbuch sportmotorischer Tests. Göttingen: Hogrefe. 5. Bös, K. (1994). Differentielle Aspekte der Entwicklung motorischer Fähigkeiten. In J. Baur, K. Bös & R. Singer (Hrsg.), Motorische Entwicklung – Ein Handbuch (S. 238–256). Schorndorf: Hofmann.
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