Die Beeinflussung des Serumkalks und seiner Zustandsform (Ca-Quotient) durch kalkfällende Säuren und Salze

Author:

Hermann Siegwart,Zentner Margot

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Pharmacology,General Medicine

Reference4 articles.

1. Hermann, Siegwart: Neue Untersuchungen über den Kalkhaushalt. Ein Beitrag zum Entzündungsproblem. Klin. Wschr.1931, Nr. 30; Hermann, Siegwart u. Zentner, M.: Die Beeinflußbarkeit der Zustandsform des Calciums im Organismus. Arch. f. exper. Path.163, 219 (1931);

2. Hermann, Siegwart: Die Beeinflußbarkeit der Zustandsform des Calciums im Organismus durch Adrenalin. Verh. d. dtsch. Pharm. Ges.1932; Arch. f. exper. Path.167, 82 (1932).

3. Als Calciumquotienten (Ca-Qu.) bezeichneten wir das Verhältnis des Gesamtcalciums des Serums zu dem mit Eiweiß nicht fällbaren Calcium. Dieser Quotientstellt auf Grund unserer früheren Untersuchungsergebnisse für gesunde Kaninchen eine individuelle Konstante dar, solange Nahrungs- und Umweltbedingungen innerhalb gewisser jahreszeitlicher Perioden unverändert bleiben. Unter dem Einflusse verschiedener Eingriffe wie Adrenalin, Hitze Kälte, oder auch nach Zufuhr verschiedener Stoffe, wird dieser Quotient in ganz bestimmter Weise verändert. So erniedrigen ihn Glucon-, Salicyl- und Phenylchinolincarbonsäure, d. h. sie erhöhen den nicht mit Eiweiß fällbaren Calciumanteil. Oral zugeführtes Natriumbicarbonat oder intravenös injiziertes Adrenalin haben die entgegengesetzte Wirkung.

4. Nach Abschluß obiger Versuche, deren Veröffentlichung sich verzögert hat, war eine Mitteilung von Jodlbauer erschienen [Arch. f. exper. Path.164, 464 (1932)], die sich ebenfalls mit dem Blutkalk bei Vergiftungen mit Oxalaten und Fluoriden befaßt. Jodlbauer hatte bei der akuten Vergiftung nach Natriumoxalat ebenso wie wir eine Verminderung des Gesamt-Ca gefunden und dabei auch festgestellt, daß eine chronische Vergiftung mit Natriumoxalat schließlich zu gleichen Vergiftungssymptomen führt, wie sie im akuten Versuche beobachtet werden können; doch fand er im letzteren Falle keine Verminderung des Serumkalks. Diese Versuchsergebnisse dürften wohl im Zusammenhang mit den von uns oben mitgeteilten als Beweis dafür angesehen werden, daß nichttödliche Mengen kalkfällender Säuren den Serumkalk so langsam zur Fällung bringen, daß ein Übertritt des Ca aus den verschiedenen Depots ins Serum möglich ist; dieser Ca-Zustrom kann schließlich, einem bestimmten Gefälle folgend, so stark sein, daß die Serumkalkwerte dann sogar eine Erhöhung gegenüber der Norm erfahren. Dies führt dann eben zur paradoxen Feststellung, daß eigentlich kalkfällende Säuren eine Erhöhung des Serumkalks bewirken.

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1. Vergiftungsverlauf und Dosierungen;Die Pharmakologie Anorganischer Anionen;1950

2. Säurewirkungen und Säureschicksal im Organismus;Archiv für Experimentelle Pathologie und Pharmakologie;1937-03

3. Zur Frage der wirksamen Form des Kalkes;Archiv für Experimentelle Pathologie und Pharmakologie;1937-03

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