Author:
Scheele Christian B.,Pietschmann Matthias F.,Wagner Thomas C.,Müller Peter E.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Neben dem etablierten Doppelschlitten (bikondylärer Kniegelenksersatz [TKA]) hat sich, bei geeigneter Patientenselektion, der Monoschlitten (unikondylärer Kniegelenksersatz [UKA]) in der operativen Therapie der Gonarthrose bewährt. In klinischen Studien zeigt er überlegene funktionelle Ergebnisse bei geringeren Komplikationsraten. Im klinischen Alltag sind diese Vorteile, insbesondere bei jüngeren, sportlich und beruflich aktiven Patienten gegen den Nachteil einer erhöhten Revisionsrate abzuwiegen. Das Ergebnis einer ggf. früheren Revision erscheint hier relevant.
Fragestellung
Ziel dieser Studie war es, sowohl funktionelles Ergebnis als auch den Zeitraum bis zur Wiederaufnahme von Alltags-, beruflichen und sportlichen Aktivitäten nach Revision eines Mono- auf einen Doppelschlitten denen von primären Mono- und Doppelschlitten anhand einer Matched-Pair-Vergleichsanalyse gegenüberzustellen.
Methodik
Die Studie basierte auf einer Matched-Pair-Vergleichsanalyse zu zwei definierten Zeitpunkten und verglich stets 28 Patienten, die entweder die Revision eines Mono- auf einen Doppelschlitten, eine primäre Implantation eines Monoschlittens oder die eines Doppelschlittens erhielten. Die Patienten beantworteten im Rahmen eines standardisierten Follow-ups den Oxford Knee Score, den UCLA-Score, den Knee Society Score sowie den WOMAC-Score. Darüber hinaus wurden die postoperative Patientenzufriedenheit sowie die Wiederaufnahme von Alltags-, beruflichen und sportlichen Aktivitäten standardisiert erfasst und eine klinische Untersuchung durchgeführt.
Ergebnisse
Die vier untersuchten Funktions-Scores zeigten einen gemeinsamen Trend zugunsten der Monoschlitten, gefolgt von den primären Doppelschlitten und Revisionsdoppelschlitten. Die Unterschiede der Revisionsdoppelschlitten und der primären Doppelschlitten waren hierbei nicht signifikant. Allerdings lagen die Ergebnisse der konvertierten Monoschlitten 3,2 Jahre nach der letzten Operation signifikant unter denen der primären Monoschlitten. Die Rückkehr zur beruflichen und sportlichen Aktivität gelang nach Monoschlitten tendenziell am frühesten, gefolgt von Doppelschlitten und Revisionsgruppe. In allen Gruppen zeigte sich ein Trend zur Durchführung sog. Low-Impact-Sportarten.
Diskussion
Die funktionellen Ergebnisse eines konvertierten Monoschlittens zeigen sich denen der Primärimplantation auf Basis des 3‑Jahres-Follow-ups signifikant unterlegen. Die Rückkehr in Beruf, Sport und Alltag dauerte nach Revision tendenziell länger als nach Primärimplantation eines Mono- oder Doppelschlittens.
Funder
Technische Universität München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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