Abstract
Zusammenfassung
Zielsetzung
Tendinopathien sind Erkrankungen, die häufig eine langfristige Behandlung mit Analgetika, Physiotherapie, Orthesen und Schonung erfordern. Ziel dieser Studie war es, die Wirkung einer einmaligen Anwendung von hochenergetischem PEMF (pulsed electromagnetic field) auf das Schmerzempfinden und unspezifische Entzündungsparameter zu untersuchen.
Methode
34 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip einer Verumgruppe (10 min PEMF; 0,78 T) oder einer Placebogruppe (10 min Scheinbehandlung) zugeteilt. Vor und bis zu einer Woche nach der patientenverblindeten Behandlung (t1–t5) wurde der lokale Schmerzzustand (Algometrie) als Druckschmerzschwelle (PPT, pain pressure threshold) ermittelt. Gleichzeitig wurden Hitzeschockprotein 70 (HSP70) Blutkonzentrationen analysiert. Das zweifaktorielle Datenmodell wurde varianzanalytisch ausgewertet (2-way ANOVA). Die Studie wurde als „clinical trial“ registriert (DRKS00031321).
Ergebnisse
Nach Randomisierung und Drop-out (Verum n = 17, Placebo n = 13) ergaben Baseline-Analysen keine signifikanten Gruppenunterschiede für PPT (p = 0,096) oder HSP70 (p = 0,524), oder in Stichprobenmerkmalen (p > 0,05). Für die PEMF Gruppe zeigte sich ein signifikant stärkerer Anstieg (p = 0,045, η2 = 0,013) der Druckschmerzschwelle (PPT: +83 bis + 139 %) als für die Placebo Gruppe (PPT: +10 bis + 36 %). Für HSP70 zeigten sich keine assoziierten Effekte.
Schlussfolgerungen
Eine einmalige Anwendung von hochenergetischem PEMF führte zu einer sofortigen Placebo-Effekt bereinigten Schmerzlinderung über eine Woche bei Tendinopathie-Patienten, aber der vermutete zugrunde liegende HSP70-assoziierte Entzündungsweg konnte nicht bestätigt werden.
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Publisher
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