Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Derzeit ist noch nicht geklärt, ob das Tauchen mit Self-Contained Underwater Breathing Apparatus (Scuba) mit klinisch relevanten Augeninnendruckschwankungen einhergeht und ob Glaukompatienten durch fortgesetztes Tauchen die Schadensentwicklung forcieren.
Ziel
Das Ziel der Studie besteht darin, den Augeninnendruck (IOD) im Rahmen von Scuba-Tauchgängen bei gesunden Personen zu erfassen, um das Gefährdungspotenzial von Glaukompatienten zu bewerten. Es besteht die Hypothese, dass Urlaubstauchgänge nicht zu nennenswerten Erhöhungen oder Schwankungen des IOD führen.
Material und Methoden
Es wurden 16 Taucher (davon 5 Frauen) in die Studie eingeschlossen. Sie führten 96 Tauchgänge mit Luft oder Nitrox32 in einer Tiefe von 20–30 m und einer Dauer von ca. 50 min durch. Die Messung der zentralen Hornhautdicke wurde mit dem Ultraschallpachymeter Pocket IITM (Quantel Medical Pocket II™, Quantel Medical, Clermont-Ferrand, Frankreich) durchgeführt, die Bestimmung des IOD fand mit dem Tonometer Icare® PRO (Icare® PRO, Icare Finland Oy, Espoo, Finnland) direkt vor dem Tauchen und innerhalb von 10 min nach dem Auftauchen statt.
Ergebnisse
Alle Analysen bezogen sich ausschließlich auf das rechte Auge. Die durchschnittlichen IOD-Werte aller Tauchgänge schwankten zwischen 15,6 und 19,2 mm Hg und 16,8 und 18,2 mm Hg (vor dem Tauchgang zu nach dem Tauchgang). Die Spannweite des IOD betrug vor dem Tauchen 2,2–11,5 mm Hg (∆ = 9,3 mm Hg) und nach dem Tauchen 2,7–14,8 mm Hg (∆ = 12,1 mm Hg). Bei 11,5 % und 18,8 % lag der IOD über 21 mm Hg (vor dem Tauchen zu nach dem Tauchen).
Schlussfolgerung
Die Studie ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen dem IOD vor und nach dem Tauchen. Es kann daher angenommen werden, dass das Tauchen keinen signifikanten Einfluss auf den IOD hat.
Funder
Universitätsklinikum Würzburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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