Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Uveitis führt in Industrienationen in 10–15 % der Fälle zur Erblindung. Die Prävalenz variiert je nach Literatur von 9 bis 730 Fällen pro 100.000 Einwohner. Lokale und systemische Steroidanwendungen stellen neben Therapien mit Immunmodulatoren die Hauptbehandlungsoptionen dar. Bei chronischer und refraktärer Uveitis, aber insbesondere auch bei Manifestation eines uveitischen Makulaödems können intravitreale Kortikosteroide dazu beitragen, dass die systemische immunmodulative Therapie mit krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Medikamenten („disease modifying anti-rheumatic drugs“ [DMARDS]), Biologika oder Kortikosteroiden reduziert oder ersetzt wird.
Ziel der Arbeit
In diesem Übersichtsartikel werden die 3 gängigen, injizierbaren, intravitrealen Kortikosteroidimplantate, die zur Behandlung der nichtinfektiösen Uveitis eingesetzt werden, vorgestellt. Die Indikation, Effektivität und das Nebenwirkungsprofil werden im Rahmen einer Darstellung der aktuellen Literatur erörtert. Es wurden 6 randomisierte, kontrollierte Studien zu FAc- und DEX-Implantaten mit > 100 Studienpatienten sowie eine Subgruppenanalyse aus einer multizentrischen, randomisierten kontrollierten Studie mit 315 Patienten gefunden und ihre Ergebnisse dargestellt.
Schlussfolgerung
Die Effektivität und das Sicherheitsprofil von intravitrealen Kortikosteroiden bei uveitischem Makulaödem wurden in den vergangenen Jahren in mehreren Studien untersucht und mit bestehenden Therapieformen, wie z. B. systemischer Therapie, verglichen. Durch lang wirksame Kortikosteroidimplantate lässt sich das rezidivfreie Intervall verlängern, und die Anzahl der Rezidive wird reduziert. Kurz wirksame Kortikosteroid(KS)-Implantate können auch während eines Schubes eingesetzt werden. Das KS-typische Nebenwirkungsprofil ist in der Regel beherrschbar, sollte jedoch v. a. bei phaken und/oder jungen Patienten berücksichtigt und ausführlich besprochen werden (z. B. die vorzeitige Entwicklung einer Linsentrübung), da in der Regel eine längerfristige Therapie nötig ist.
Funder
Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference30 articles.
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