Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Es können 3 Gruppen an Irisprothesen zur chirurgischen Versorgung von Irisdefekten unterschieden werden: (1) segmentale Irisimplantate, (2) kombinierte Irisblenden-Intraokularlinsen (IOL) und (3) reine Irisimplantate. Die meisten Irisrekonstruktionen gehen zusätzlich mit einer Aphakiekorrektur durch sekundäre Linsenimplantation einher. Auch wenn primäre Ziele die Herstellung einer Pupille sowie die Besserung des Blendungsempfindens, der Kontrastsensitivität und der Sehschärfe sind, spielt das ästhetische Ergebnis eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Ziel der Arbeit
Dargestellt werden funktionelle und ästhetische Ergebnisse nach Austausch von Aniridie-IOL-Implantaten gegen eine individuell angefertigte künstliche Iris in Kombination mit einer IOL.
Material und Methoden
In dieser retrospektiven Studie mit 7 Augen von 7 Patienten wurde eine Irisblenden-IOL (Morcher GmbH, Stuttgart) aus medizinischen Gründen (Subluxation) gegen eine individuell hergestellte künstliche Iris aus Silikon (ArtificialIris, HumanOptics, Erlangen) in Kombination mit einer angenähten IOL ausgetauscht. Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 3 Monate. Bestkorrigierter Fernvisus (BCVA), Endothelzellzahl (ECC), Komplikationen, Blendungsempfinden, das ästhetische Ergebnis und die Patientenzufriedenheit wurden evaluiert.
Ergebnisse
BCVA und ECC zeigten keine statistisch signifikante Änderung zwischen prä- und postoperativ (p > 0,05). Es zeigte sich eine Dezentrierung des Iris-IOL-Implantats von 0,27 ± 0,19 mm 3 Monate postoperativ. Auf einer visuellen Analogskala (VAS) von 1 bis 10 (1 = gar nicht bis 10 = extrem zufrieden) wurde die Zufriedenheit mit dem Gesamtergebnis mit 8,6 ± 2,5 bewertet. Das subjektive Blendungsempfinden besserte sich auf 5,6 ± 3,5 und die subjektive ästhetische Beeinträchtigung auf 2,4 ± 2,0 auf der VAS (1 = gar nicht bis 10 = extrem stark). Die postoperativen Komplikationen umfassten eine vorübergehende intraokulare Hypotonie in zwei, einen Druckanstieg in zwei, eine Netzhautablösung und eine transiente Glaskörperblutung jeweils in einem Auge. Sechs von sieben Patienten würden den Eingriff wiederholen.
Schlussfolgerung
Im Vergleich zu einem starren Aniridie-IOL-Implantat bietet der Austausch gegen eine individuell angefertigte künstliche Iris in Kombination mit einer IOL neben einem guten funktionellen gleichzeitig auch ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis.
Funder
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
4 articles.
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