Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Im klinischen Alltag sind die Diagnose und die Behandlung der Optikuskompression bei endokriner Orbitopathie (EO) immer noch eine große Herausforderung. In dieser Studie untersuchen wir die funktionellen Ergebnisse in Bezug auf den bestkorrigierten Visus (BCVA) und Gesichtsfeld(GF)-Defekte bei N.-opticus-Kompression (OK) bei den Patienten mit EO.
Patienten und Methoden
In diese retrospektive Studie wurden 51 Patienten (96 Augen) mit der Diagnose einer gesicherten OK zwischen 2010 und 2020 eingeschlossen.
Ergebnisse
Nach der Diagnose wurden 16 Patienten (27 Augen) ausschließlich konservativ nur mit einer Steroidstoßtherapie behandelt, 67 Augen erhielten zusätzlich eine chirurgische orbitale Dekompression, während 1 Patient (2 Augen) beide Behandlungsmethoden ablehnte. Bei 74 Augen (77,1 %) wurde eine Verbesserung des Visus ≥ 2 Linien nach der Behandlung über einen mittleren Zeitraum von 31,7 Wochen dokumentiert. Es zeigte sich nur bei 22 (27,2 %) der 81 Augen ein kompletter Rückgang der GF-Defekte (mittlerer Zeitraum: 9,9 Wochen). Als wir die Analyse auf Patienten beschränkten, bei denen die letzte Untersuchung mindestens 6 Monate zurücklag, stellten wir fest, dass 33 Augen (61,1 %) von 54 Augen immer noch einen GF-Defekt aufwiesen.
Schlussfolgerung
Anhand unserer Daten zeigten mehr als die Hälfte der Patienten mit Optikuskompression (61,5 %) eine sehr gute Prognose mit einem endgültigen BCVA ≥ 0,8 bei der letzten Untersuchung. Allerdings zeigten nur 22 Augen (27,2 %) eine unauffällige Gesichtsfelduntersuchung, während 33 Augen (61,1 %) nach einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 6 Monaten Restdefekte hatten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Visus zwar sehr gut rehabilitiert, die Optikuskompression bei EO jedoch bei den meisten Patienten unabhängig von der Behandlungsmethode Spuren im Gesichtsfeld hinterlässt.
Funder
Universitätsklinik München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC