Abstract
Zusammenfassung
Fragestellung
Ziel dieser Studie war es, den Effekt des kornealen Crosslinking (CXL) auf die Biomechanik der Hornhaut und den Visus zu analysieren.
Patienten und Methoden
Die Untersuchungsergebnisse vor und nach CXL an 56 Augen von 56 Patienten zwischen 2017 und 2021 wurden retrospektiv ausgewertet. Es wurde die letzte präoperative Untersuchung mit den postoperativen Werten nach 6 bzw. 12 Monaten verglichen. Die untersuchten Zielgrößen umfassten verschiedene biomechanische Parameter aus Corvis ST (CST) und der Pentacam und den Visus (logMAR, „logarithm of the Minimal Angle of Resolution“, Logarithmus des minimalen Auflösungswinkel). Für die Auswertung von Längsschnittdaten wurde ein lineares Modell für wiederholte Messungen und für Mehrfachvergleiche eine Bonferroni-Korrektur angewendet. Das Signifikanzniveau lag bei 5 %.
Ergebnisse
Die maximale Hornhautbrechkraft Kmax reduzierte sich geringfügig ohne statistische Signifikanz von 57,1 ± 6,1 Dioptrien (dpt) auf 56,6 ± 6,3 dpt nach 6 Monaten (p = 0,076) und 56,8 ± 6,6 dpt nach 12 Monaten (p = 0,443). Der Pentacam-Parameter Belin/Ambrósio Enhanced Ectasia Total Deviation Display (BAD D) erhöhte sich vom präoperativen Wert 8,4 ± 3,7 nach 6 Monaten statistisch signifikant auf den postoperativen Wert 9,1 ± 3,6 (p < 0,001) und auf 8,9 ± 3,5 nach 12 Monaten (p = 0,051). Der CST-Parameter Ambrósio’s relational thickness to the horizontal profile (ARTh) verringerte sich statistisch signifikant von 229,9 ± 109,6 auf 204,8 ± 84,9 nach 6 Monaten (p = 0,017) und 205,3 ± 93,7 nach 12 Monaten (p = 0,022). Der CST-Parameter Stiffness Parameter A1 (SP A1) erhöhte sich geringfügig vom präoperativen Wert 69,9 ± 17,2 auf 70,4 ± 17,2 nach 6 Monaten (p = 1) und 71 ± 18,2 nach 1 Jahr (p = 1). Der mittlere bestkorrigierte cc-Visus (logMAR) zeigte eine Verbesserung von 0,39 ± 0,3 auf 0,34 ± 0,3 nach 6 Monaten (p = 0,286) und auf 0,31 ± 0,3 nach 12 Monaten (p = 0,077). Präoperativ wurden hinsichtlich der ABCD-Klassifikation die Parameter mit durchschnittlich A2B3C1D2 bestimmt. Sie zeigten nach 6 und 12 Monaten den gleichen Wert von A2B3C1D2.
Schlussfolgerungen
Korneales Crosslinking hat bei progredientem Keratokonus als komplikationsarme Therapiemöglichkeit das Potenzial, die Biomechanik der Hornhaut und den Visus positiv zu beeinflussen.
Funder
Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Publisher
Springer Science and Business Media LLC