Abstract
Zusammenfassung
Die bisherige Therapiepraxis, Kontaktlinsenträger mit Sicca-Beschwerden einseitig mit Hyaluronsäure-Tränenersatzmitteln zu behandeln, ist fragwürdig. Bei Kontaktlinsenträgern mit Beschwerden des trockenen Auges liegt mehrheitlich eine gestörte Meibom-Drüsen-Funktion vor, die eine Verminderung der Lipidphase des Tränenfilms zur Folge hat. Die damit assoziierte erheblich erhöhte Verdunstung der wässrigen Tränenfilmteile bedingt die messbare Hyperosmolarität des zurückbleibenden ‚‚denaturierten’‘ Tränenfilms. Eine konsekutive inflammatorische Reaktion der Augenoberfläche kann dann zum bekannten Circulus vitiosus des trockenen Auges führen. Um der Dehydrierung durch das Kontaktlinsenmaterial vorzubeugen, sind phosphatfreie, unkonservierte wässrige Tränenersatzmittel sinnvoll. Wird eine verkürzte Tränenfilmaufrisszeit festgestellt, so ist bei der Therapie die Supplementierung der Lipide (z. B. mit Phospholipid-Augenspray) erforderlich. Im Falle einer assoziierten Blepharitis ist die zusätzliche regelmäßige Lidrandhygiene mit einer phospholiposomalen Reinigungslösung therapeutisch sinnvoll und der Lidrandreinigung mit Babyshampoo überlegen.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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