Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Durch Verbesserungen in der neonatologischen Versorgung von Frühgeborenen und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten der Frühgeborenenretinopathie („retinopathy of prematurity“ [ROP]) haben sich die Anforderungen an das ROP-Screening seit der Veröffentlichung der letzten Fassung der deutschen Leitlinie zum ROP-Screening im Jahr 2008 verändert. Auf Grundlage aktueller Studiendaten wurde die Leitlinie in 2020 grundlegend überarbeitet und in einer aktualisierten Fassung veröffentlicht.
Ziel
Dieser Artikel fasst die wichtigsten Änderungen in der neuen Leitlinie zusammen.
Ergebnisse
Die Altersgrenze für einen Screeningeinschluss wurde für Kinder ohne zusätzliche Risikofaktoren auf ein Gestationsalter von unter 31 Wochen gesenkt. Die Mindestdauer für eine Sauerstoffsupplementation, die einen Einschluss in das Screening bei Frühgeborenen erforderlich macht, wurde auf über 5 Tage angehoben. Eine Behandlung bei ROP in Zone II kann nun schon bei jedem Stadium 3 mit Plus-Symptomatik unabhängig von der Anzahl der betroffenen Uhrzeiten erfolgen. Für die Nachkontrollen nach Anti-VEGF („vascular endothelial growth factor“)-Therapie wurden Kriterien zur Frequenz und Dauer definiert. Das verbindliche Dokument für diese und weitere neue Empfehlungen ist die Leitlinie selber.
Schlussfolgerungen
Die Empfehlungen der Leitlinie ermöglichen eine zuverlässige Identifikation von Kindern mit ROP-Risiko für den Einschluss in das Screening und eine rechtzeitige Erkennung fortgeschrittener Krankheitsstadien für die Therapieeinleitung, um so Erblindung durch ROP zu verhindern.
Funder
Universitätsklinikum Köln
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
7 articles.
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