Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Auf dem Markt existieren verschiedene Vitalfarbstoffe zur intraoperativen ILM-Identifizierung. Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung des Zusatznutzens dieser Farbstoffe zur Identifizierung der ILM und der Schwierigkeit des ILM-Peelings während Pars-plana-Vitrektomien (ppV) bei einem einzelnen, in dieser Operation sehr erfahrenen Operateur.
Material und Methoden
Es wurden retrospektiv 400 ppV-Operationsberichte mit ILM-Peeling analysiert. Die intraoperative Einschätzung der Identifizierung und Schwierigkeit des intraoperativen ILM-Peelings mussten im OP-Bericht dokumentiert sein. Die Gesamtgruppe bestand aus 2 Kohorten mit je 200 Operationsberichten (1. Kohorte ohne selektive Vitalfarbstoffe, Zeitraum: 2004 bis 2006; 2. Kohorte mit Vitalfarbstoffen in der Mehrzahl der ppVs, Zeitraum: 2013 bis 2020).
Ergebnisse
Der Unterschied zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die intraoperative Identifizierung der ILM war statistisch signifikant (p < 0,001). Jedoch wurde kein statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,951) zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die Schwierigkeit des ILM-Peelings festgestellt. In der logistischen Regressionsanalyse waren weder das Geschlecht noch das Alter der Patienten, die Augenseite, der Linsenstatus oder der Status der hinteren Glaskörpergrenzmembran signifikant mit der ILM-Identifizierung assoziiert.
Diskussion
Die Einführung selektiver Vitalfarbstoffe stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Netzhautchirurgie dar. In der untersuchten Stichprobe wurde dieser Vorteil anhand zweier exakt definierter Operationskohorten eines einzelnen sehr erfahrenen Operateurs evident. Dies unterstreicht den Zusatznutzen der Anwendung von selektiven Vitalfarbstoffen zur Identifizierung der ILM in der Makulachirurgie bei weniger erfahrenen Operateuren.
Funder
Universitätsklinik München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC