Abstract
ZusammenfassungAusgehend von der sozialen Referenzierungstheorie konnten in den letzten Jahren mehrere Studien zeigen, dass die soziale Akzeptanz, die Schüler*innen durch ihre Peers erfahren, durch den Erhalt von positivem Lehrkraftfeedback positiv und durch den Erhalt von negativem Lehrkraftfeedback negativ beeinflusst wird. Methodisch besteht in den meisten bisher vorliegenden Studien das Problem, dass die unterschiedliche Wahrnehmung dieses Feedbacks durch beobachtende Schüler*innen nicht berücksichtigt wird. Im vorliegenden Beitrag wurden vor diesem Hintergrund mit Hilfe der Daten einer Querschnittserhebung an N = 806 Grundschüler*innen (MAlter = 9,22) soziale Referenzierungsprozesse mit cross-classified multilevel models auf Ebene von Schüler*innen-Dyaden (N = 15.764) untersucht. Dies ermöglicht es, den Zusammenhang zwischen dem von Schüler*innen wahrgenommenen Lehrkraftfeedback gegenüber Mitschüler*innen und der diesen entgegengebrachten sozialen Akzeptanz auf Individualebene zu untersuchen. In einem zweiten Schritt wurde in den Blick genommen, inwieweit dieser Zusammenhang zwischen wahrgenommenem Feedback und sozialer Akzeptanz durch die Beziehung zur Lehrkraft moderiert wird. Die Ergebnisse bestätigen bisherige Befunde, dass der Erhalt von positivem Lehrkraftfeedback mit einer Erhöhung der sozialen Akzeptanz durch Peers und der Erhalt von negativem Lehrkraftfeedback mit einer Verringerung der sozialen Akzeptanz durch Peers assoziiert ist. Sie zeigen darüber hinaus, dass dieser in Bezug auf negatives Lehrkraftfeedback für Schüler*innen mit einer guten Beziehung zu ihrer Lehrkraft stärker ausgeprägt ist.
Funder
Bergische Universität Wuppertal
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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