Author:
Otahal Alexander,Tischer Thomas,De Luna Andrea,Nehrer Stefan
Abstract
ZusammenfassungDie Anwendung von Blutprodukten in der orthopädischen Praxis erlangte durch die Etablierung ambulanter Verfahren mittels Zentrifugation größeres Aufsehen, da dadurch Point-of-care-Behandlungen mit autologen Blutbestandteilen leicht möglich wurden. Besonders Thrombozytenkonzentrate wie plättchenreiches Plasma (PRP) sind für Anwendungen am Bewegungsapparat in den Fokus gerückt. Die mittlerweile große Anzahl an Herstellungsverfahren und Anwendungstechnologien und daraus resultierende unterschiedliche Zusammensetzungen der Blutderivate machen es schwierig, generelle Wirkprinzipien zu beschreiben und Indikationen abzuleiten. Studien zu Wirkmechanismen von PRP und anderen Blutderivaten konzentrierten sich daher bisher auf die enthaltenen Wachstumsfaktoren. Neue Erkenntnisse zeigen, dass zusätzlich nachhaltige Veränderungen durch extrazelluläre Vesikel – bisher wenig beachtete Komponenten von Blut und Blutprodukten – erreicht werden und darin enthaltene Signalstoffe wie microRNAs die Zellphysiologie beeinflussen können. Durch Standardisierung von Herstellungs- und Applikationsverfahren könnte eine bessere Darstellung von Wirksamkeiten im klinischen Einsatz abgesichert werden. Die meisten aktuell verfügbaren klinischen Arbeiten zeigen positive Wirkungen in der Behandlung der Gonarthrose, sowohl gegenüber Placebo als auch anderen Injektionsmethoden, wobei der klinische Einsatz aktuell aber noch widersprüchlich diskutiert wird.
Funder
Danube University Krems University for Continuing Education
Publisher
Springer Science and Business Media LLC