1. Dahm /Delbrück /Wolfrum, Völkerrecht, Bd. I/1, S. 101; Verdross/Simma, Universelles Völkerrecht, S. 539 f.
2. Nguyen Quoc/Daillier /Pellet, Droit International Public, S. 228; Steinberger, in: Isensee/Kirchhof, S. 544; Sorensen, in: 2. KoUoquium EMRK, S. 21; Nolte, IPrax 1985, S. 72; Bernhardt, in: FS Mosier, S. 76 f.; Wolfrum, in: Symonides, S. 48; Bleckmann, DÖV 1996, S. 140; Kimminich/Hobe, Einführung in das Völkerrecht, S. 217; vgl. auch UN Doe. A/2929, S. 49, Zif. 7 ff.; ferner Ago, ABILC 1977, Vol II, Part. 1, N.Y. 1978, S. 4, Zif. 3; Tomuschat, in: FS Zacher, S. 1146.
3. Koller, Die unmittelbare Anwendbarkeit völkerrechtlicher Verträge, S. 59; Meng, in: Koeppel, S. 6; Bossuyt, RBDI 15 (1980), S. 317; siehe auch B Verf GE 73, 339 (LS); vgl. zur RDK implizit Diaconu, UN Doe. CERD/C/SR. 1275, Zif. 4. Die beiden grundlegenden Modelle, die sich herausgebildet haben, völkerreehthche Verträge umzusetzen, sind zum einen, einen Vertrag nicht in das innerstaatliche Recht einzugliedern, sondern zur Vollziehung des Vertragsinhaltes eigene Rechtssätze nationalen Ursprungs zu erlassen (traditionell in Großbritannien und in den skandinavischen Staaten außer Finnland). Zum anderen können völkerrechtliche Verträge als solche in die innerstaatliche Rechtsordnungaufgenommen werden (westliche und östliche kontinentaleuropaische Staaten außer Ungarn). Das zweite Modell wird als das völkerrechtsfreundlichere betraehtet, da die staatlichen Organe die Völkerrechtsnormen ohne Vermittlung durch den Gesetzgeber beachten können. Vgl. EGMR, Ireland v. UK, Urteil vom 18. 1. 1978, Series A 25, S. 91, Zif. 239; Tomuschat, in: Isensee/Kirchhof, S. 495; Hilf, in: Mahrenholz/ders./Klein, S. 31; siehe auch Buergenthal, RdC 235 (1992 IV), S. 315 ff.
4. BVerfGE 1, 396, 410 f.; 6, 290, 294; BGHZ 52, 216, 219; Streinz, in: Sachs, Art. 59, Rz. 59; Frowein, in: Jacobs/Roberts, S. 65; Bleckmann, Grundgesetz und Völkerrecht, S. 216; Boehmer, Der völkerrechthche Verträg im deutschen Recht, S. 22 ff.; Rosengarten, Der Begriff der völkerrechdichen Vertrage, S. 55 f.
5. Gesetz vom 25.7.1986 (BGBl. II, S. 809). Die Vertragsbestimmungen sind mit leichten Modifikationen in das EGBGB aufgenommen worden (Gesetz zur Neuregelung des IPR vom 25.7.1986 (BGB. I, S. 1142). Dabei besteht die Besonderheit, daß nach Artikel 36 EGBGB „bei der Auslegung … dem internationalen Charakter der Vorschriften Rechnung zu tragen ist“. Ähnliches gilt für das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes (angenommen durch Resolution 44/25 der Generalversammlung vom 20.11.1989, deutscher Text: BGBl. 1992 II, S. 122). Siehe dazu BT-Dr. 12/42 (24.1.1991), S. 54 und BGBl. 1992 II, S. 990. Bei dieser Konvention hat die Bundesregierung bei der Hinterlegung der Ratifikationsurkunde einen entsprechenden Vorbehalt erklärt. Insbesondere beim ersten Verfahren wird in der Literatur die Frage aufgeworfen, ob aus der Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes und insbesondere wegen Art. 1 Abs. 2 GG bei Menschenrechtsverträgen innerstaatlich ein verfassungsrechtliches Gebot erwachst, die effektivste Umsetzungsform auszuwahlen, die regelmaßig in der unmittelbaren Übernahme der Vertrage in das innerstaatliche Recht zu sehen ist. Denn in diesem Fall entzieht die Norm sich der alleinigen Herrschaft der beteihgten Regierungen. Eine Umsetzung durch Erlaß eines Parallelgesetzes erscheint angesichts der zu beobaehtenden (Un-)„Kenntnis“ deutscher Rechtsanwender von völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht per se als völkerrechtsunfreundlich, sofern die Anbindung an den völkerrechtlichen Verträg gelingt. Vgl. zu dieser Problematik Tomuschat, in: Isensee/Kirchhof, S. 496; ders., FS Zacher, S. 1143 ff., 1158; Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, S. 176; Nolte, IPrax 1985, S. 72 ff.; Meng, in: Koeppel, S. 7 u. 14; Kohier, EuR 1984, S. 165; Frowein, Diskussionsbeitrag, BDGV 27 (1986), S. 174; Engel, Völkerrecht als Tatbestandsmerkmal deutscher Normen, S. 207-211.