1. Bei Tieren mit kleinerem Krümmungsradius der Vorderfläche ist der Bezirk entsprechend kleiner, vgl. Abb. 696. Durch Pilocarpin-Eserin konnte ich Verkleinerung des Chagrinfeldes erzielen (am besten zu beobachten bei Iriskolobom). So ist es bei der 58jährigen Frau Berta Ammann, die ich vor 4 Jahren beiderseits wegen Glaukoma acutum operierte (Fall der Abb. 1198 – 1203) und die unter Pilocarpin-Eserin steht, kaum größer als das eines Kaninchens (Entspannung der Zonula durch Krampf des Akkommodationsmuskels, Zunahme der Krümmung der Vorderfläche). Bei nicht Iridektomierten gestalten sich solche Beobachtungen schwieriger. Trotz Atropin stark verkleinert sah ich am 25. 7. 25 das Chagrinfeld bei der 16jährigen Frl. Wismer, mit Hypotonie und Eeizung nach frischer Perforation der Sklera durch einen Kupfersplitter (Fall der Abb. 1253).
2. Vgl. auch Vogt: Klin. Mbl. Augenheük. 61, 102 (1918).
3. Besonders bei Nitra- und Bogenlicht vermochte ich manchmal das oberflächliche Nahtfasersystem auch außerhalb des chagrinierten Bezirkes zu sehen.
4. Zum Teil ist sie astigmatische Verziehung (Astigmatismus schiefer Büschel).
5. Gullstrand, A.: Einführung in die Methoden der Dioptrik des Auges des Menschen, 1911, S. 91. Gullstrand sah innerhalb der Linse eine vordere und hintere Diskontinuitäts-flache, auf die er die Hessschen Kernbildchen bezog. Nach seiner Beschreibung entspricht jedoch das hintere der beiden von ihm beobachteten Maxima nicht, wie er meint, der zur vorderen homologen hinteren (Alterskern-)Fläche (N’ in Abb. 710), sondern der von mir beschriebenen, stets besonders lichtstarken hinteren inneren Embryonalkernfläche (E1 in Abb. 710). Denn Gullstrand sagt: „Der Abstand dieses zweiten Maximums von der hinteren Linsenfläche ist scheinbar das Doppelte oder Dreifache des Abstandes des ersten Maximums von der vorderen“. Heute ist ferner wahrscheinlich, daß auch das hintere der Hessschen Kernbildchen zur Hauptsache der hinteren Embryonalkernfläche, von der Hess noch nichts wußte, die Entstehung verdankt. Denn diese ist meistens von allen hinteren Diskontinuitätszonen die lichtstärkste. Die Verwechslung mußte bei Gullstrand dadurch entstehen, daß ihm das Prinzip der Büschelverschmälerung und die Kombination der Spaltlampe mit dem Mikroskop noch nicht bekannt waren. C. v. Hess hatte die Diskontinuitätszonen als solche überhaupt noch nicht gesehen.