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Springer Berlin Heidelberg
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1. Schmid, G., u. H. Spähn: Z. Metallk. 45, 392 (1954) (untersucht wurden in erster Linie Messing Ms 63 und Neusilber NS 18).
2. Vgl.G. Schmid u. H. Spähn: Z. Metallk.46, 128 (1955), insbesondere Abb.6.
3. Die Verteilung der Glänzungsergebnisse ist für die Systeme HNO3—H3PO4 (CH3CO2)O, HNO3—H3PO4—H2O und HNO3—H2SO4—CH3COOH bei G. Sciimid und H. Spähn (vgl. Fußnote 1) angegeben.
4. Man könnte daran denken, auch für Cu, in ähnlicher Weise wie z. B. für Aluminium (vgl. R. Lattey, dieses Buch S. 362), einen auf der Ausbildung einer Oxydhaut beruhenden Auflösungs- und Glänzmechanismus zu diskutieren. Auf dieser Basis kann man z. B. die Ausbildung eines Maximums der Auflösungsgeschwindigkeit bei Steigerung des Wassergehalts eines Glänzbades verstehen. Nimmt man beispielsweise an, daß die Auflösung des Kupfers nicht direkt, sondern über ein Oxyd erfolgt, so ist klar, daß bei sehr geringen Wassergehalten — die Säuren liegen dann in undissoziiertem Zustand bzw. in ihrer Pseudoform vor — die Metall-Auflösungsgeschwindigkeit klein scin muß. Hier wäre die Auflösung des Oxyds, das sich etwa durch die oxydierende Wirkung der undissoziierten Salpetersäure bilden könnte [vgl. O. G. Berg: Z. anorg. Chemie 266, 130 (1951); 226, 119 (1951)], der geschwindigkeitsbestimmende Vorgang. Bei hohen Wassergehalten sollte dagegen die Oxydbildung geschwindigkeitsbestimmend scin. Dazwischen muß ein Maximum der Auflösungsgeschwindigkeit liegen. Die Oxydhautvorstellung verbindet aber wesentlich weniger experimentelle Tatsachen miteinander als die weiter unten beschriebene Vorstellung einer Flüssigkeitsdeckschicht mit ihren aus dem Salpetrigsäure-Chemismus resultierenden besonderen Eigenschaften, der man überdies auch deswegen den Vorzug geben darf, weil Kupfer bekanntlich — zum Unterschied z. B. von Aluminium — nicht zur Passivität neigt.
5. Die Abtragungsgeschwindigkeit von Messing 63 ist in Phosphorsäure mit H2O-Gehalten zwischen 8,5 und 42 Gew.-% < 0,05 mg/dm2 · Min. Ähnlich niedrige Werte gelten auch für Kupfer. Die wesentliche Funktion der Phosphorsäure liegt in der Ausbildung einer hochviscosen Deckschicht unter Mitwirkung der durch die salpetrige Säure in Lösung gebrachten Metallionen: schon Gehalte von wenigen Gewichtsprozenten an Cu2+- und Zn2+-Ionen erhöhen die Viscosität eines H3PO4—HNO3-Glänzbads auf das Doppelte.