Abstract
ZusammenfassungDas Erysipel ist eine häufig vorkommende, akut auftretende, bakterielle Infektion der Haut, welche oft mit Systemzeichen einhergeht. Ursächlich für diese häufige Dermatose sind zumeist β‑hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes). Typischerweise dringen Bakterien durch einen Substanzdefekt in die Haut ein und siedeln sich in den superfiziellen Lymphgefäßen der Dermis an. Das Erysipel tritt üblicherweise an der unteren Extremität auf, kann aber jedes Körperareal betreffen. Klinisch zeichnet es sich durch eine Rötung mit flammenartigen Ausläufern, einer Schwellung und Überwärmung des betroffenen Areals aus. Die Rötung kann aufgrund der Oberflächlichkeit des Entzündungsprozesses in der Regel gut von gesundem Gewebe abgegrenzt werden. Im Bereich des respektiven Lymphabstromgebiets kann es zu einer reaktiven Lymphadenopathie kommen. Darüber hinaus können sich die Patienten mit Fieber, Schüttelfrost und Tachykardie präsentieren. Laborchemisch zeichnet sich die Erkrankung durch eine Erhöhung der Leukozytenzahl mit Neutrophilie, des C‑reaktiven Proteins und der Blutsenkungsgeschwindigkeit aus. Therapeutisch kommt Penicillin zum Einsatz, wobei Clindamycin eine bewährte Therapiealternative darstellt. Das Erysipel heilt meist komplikationslos ab, allerdings können sich chronisch-rezidivierende Verläufe etablieren.
Funder
Medical University of Vienna
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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