Abstract
ZusammenfassungBereits mehr als 30 Jahre sind seit der Zulassung der ersten antiretroviralen Therapien vergangen, und die Entwicklungen der medikamentösen Behandlung der HIV-Infektion konnten seither großartige Erfolge verzeichnen. Heutzutage steht HIV-Behandlern ein breites Spektrum an Wirkstoffen zur Verfügung, um für die Patientinnen und Patienten sozusagen individualisierte HIV-Therapien zu verordnen. Es gibt 5 Wirkstoffklassen, die auf jeweils unterschiedliche Angriffspunkte im HIV-Replikationszyklus abzielen. Für eine adäquate Therapie ist stets eine Kombination von Medikamenten aus diesen Klassen erforderlich, wobei neben den bekannten klassischen Dreifachtherapien auch bereits bestimmte duale Therapien für die Behandlung der HIV-Infektion zugelassen sind. Moderne antiretrovirale Therapien sind sehr gut verträglich und einfach einzunehmen, wodurch die Therapietreue der Patienten positiv beeinflusst wird. Entscheidend für die Wahl der passenden antiretroviralen Therapie sind auch die Resistenzbarriere sowie das Interaktionspotenzial der jeweiligen Substanzen. Bei erfolgreicher Behandlung der HIV-Infektion wird die viral RNA im Plasma der betroffenen Person unter die Nachweisbarkeitsgrenze gesenkt, wodurch in weiterer Folge neben den positiven Auswirkungen auf das Immunsystem der Patienten auch die Transmission der HIV-Infektion über sexuelle Kontakte verhindert wird. In diesem Beitrag wird ein Überblick über die wichtigsten Wirkstoffe der jeweiligen Klassen mit entsprechenden Vor- und Nachteilen der Substanzen geschaffen sowie aktuelle Empfehlungen zur Kombination antiretroviraler Medikamente dargestellt.
Funder
Medical University of Vienna
Publisher
Springer Science and Business Media LLC