Author:
Kunst A. M.,Wulf H.,Stegemann B.,Fiehn A.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Während zu klinischer Überwachung und Kontrolle von Hypnose und Muskelrelaxation validierte Methoden im Anästhesiealltag existieren, basiert die Einschätzung der Analgesie immer noch überwiegend auf der Interpretation klinischer Vitalparameter. In der vorliegenden klinischen Studie wurde untersucht, ob die Verwendung eines „Nozizeption-Monitors“ zur Erfassung des intraoperativen Analgetikabedarfs der bisherigen Analyse der Vitalparameter überlegen ist. Zur quantitativen Erfassung der Analgesie wurde der Analgesia Nociception Index (ANI; Fa. MDoloris, Lille, France) verwendet. Dieser beruht auf der Analyse der atemabhängigen Herzfrequenzvariabilität.
Methode
Es handelt sich um eine klinische prospektive randomisierte kontrollierte Einfachblindstudie an 110 Patientinnen, welche sich einer laparoskopischen Hysterektomie in balancierter Anästhesie in der Agaplesion Diakonie Kliniken Kassel unterzogen.
Bei der Interventionsgruppe (ANI) erfolgte die intraoperative Analgetikagabe unter Verwendung des ANI-Monitors, wohingegen in der Vergleichsgruppe (VER) die Analgetikadosierung nach bisherigen klinischen Parametern (Vitalparameter, intraoperative Abwehrbewegungen) erfolgte. Anschließend wurden die Gruppen im Hinblick auf intraoperativen Opioidverbrauch (Fentanyl), postoperative Schmerzen und opioidinduzierte Nebenwirkungen sowie Patientenzufriedenheit am 3. postoperativen Tag verglichen.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 101 Patientinnen analysiert. Unsere Beobachtungen ergaben einen höheren durchschnittlichen intraoperativen Fentanylverbrauch in der Interventionsgruppe, bedingt durch eine signifikant höhere Anzahl an Einzelgaben (0,54 vs. 0,44 mg, p < 0,001). Bezüglich der weiteren Beobachtungspunkte gab es kaum Unterschiede zwischen den Gruppen. Bei der Patientenbefragung am 3. postoperativen Tag ergab sich ein Unterschied bezüglich einer höheren subjektiv geschilderten Vigilanzminderung in der ANI-Gruppe, nicht jedoch anderer Nebenwirkungen oder der Zufriedenheit mit der Schmerztherapie insgesamt.
Schlussfolgerung
Eine Optimierung der Schmerztherapie durch intraoperative Zuhilfenahme des Analgesia-Nociception-Index(ANI)-Monitors bei Hysterektomiepatientinnen unter balancierter Anästhesie mit Sevofluran und Fentanyl konnte demzufolge nicht nachgewiesen werden.
Funder
Philipps-Universität Marburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Anesthesiology and Pain Medicine
Cited by
3 articles.
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