Author:
Bauer Michael,Groesdonk Heinrich Volker,Preissing Franziska,Dickmann Petra,Vogelmann Tobias,Gerlach Herwig
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Verschiedene Autoren diskutieren, ob fehlende Qualitätsinitiativen und Behandlungsstandards in Deutschland im internationalen Vergleich zu höherer Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock führen könnten. Dem gegenüber steht eine international anerkannte intensivmedizinische Versorgung in Deutschland, z. B. während der COVID-19-Pandemie.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Studie war es, die Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock in Deutschland zu ermitteln und mit anderen Industrienationen zu vergleichen.
Material und Methoden
In eine systematischen Literaturrecherche wurden alle zwischen 2009 und 2020 veröffentlichten Interventions- und Beobachtungsstudien aus den Datenbanken PubMed und Cochrane Library eingeschlossen. Die 30- und 90-Tages-Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock wurde in einer Metaanalyse mittels „Random-effects“-Modells gepoolt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 134 Studien in die Meta-Analyse eingeschlossen. Die 30-Tages-Sterblichkeit bei Sepsis betrug in Deutschland 26,50 % (95 %-KI: 19,86–33,15 %), in Europa (ohne Deutschland) 23,85 % (95%-KI: 20,49–27,21 %) und in Nordamerika 19,58 % (95%-KI: 14,03–25,14 %). Die 30-Tages-Sterblichkeit bei septischem Schock betrug 30,48 % (95 %-KI: 29,30–31,67 %), 34,57 % (95 %-KI: 33,51–35,64 %) bzw. 33,69 % (95 %-KI: 31,51–35,86 %). Die 90-Tages-Sterblichkeit bei septischem Schock betrug 38,78 % (95 %-KI: 32,70–44,86 %), 41,90 % (95 %-KI: 38,88–44,91 %) beziehungsweise 34,41 % (95 %-KI: 25,66–43,16 %).
Diskussion
Es ergaben sich somit keine Anhaltspunkte dafür, dass die Sterblichkeit bei Sepsis/septischem Schock im internationalen Vergleich in Deutschland erhöht ist.
Funder
Universitätsklinikum Jena
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Anesthesiology and Pain Medicine,General Medicine