Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Interesse an der Mikrobiota (dazu zählen Bakterien, Pilze und Viren) und an mikrobiotaorientierten Therapien ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Der Zusammenhang zwischen der Entstehung verschiedenster Erkrankungen und der Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota ist hier von besonderem Interesse. Insbesondere die Chancen, die eine gezielte Manipulation der Mikrobiotazusammensetzung in Therapieansätzen eröffnet, scheinen vielversprechend.
Zielsetzung
Ziel dieses Übersichtsbeitrags ist es, die aktuelle Datenlage zu mikrobiotaorientierten Therapien zusammenzufassen sowie die mittels Studien nachweislich als effizient geltenden Therapieoptionen für bestimmte Erkrankungen aufzuzeigen.
Ergebnisse
Die aktuelle Datenlage zur Effektivität mikrobiotabasierter Therapien variiert stark zwischen den untersuchten Erkrankungen. Während bestimmte Therapien in der Behandlung einiger Erkrankungen nachweisliche Erfolge erzielten, ist die Datenlage für andere Erkrankungen noch mangelhaft. So beträgt die Erfolgsrate bei der Behandlung einer Clostridioides-difficile-Kolitis mittels fäkaler Mikrobiotatransplantation 80–90 %.
Schlussfolgerung
Die Behebung von Dysbiosen der intestinalen Mikrobiota kann eine Möglichkeit zur Behandlung der entsprechenden Erkrankungen darstellen. Mangels eines kausal-funktionellen Verständnisses und aufgrund der deskriptiven Natur der bisherigen Kenntnisse sind die Anwendungen bisher jedoch noch beschränkt. Die derzeit durchgeführten klinischen Studien zu Veränderungen und der Wichtigkeit unserer Darmmikrobiota könnten womöglich bald zu weiteren therapeutischen Optionen in der Behandlung verschiedener Erkrankungen führen.
Publisher
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