Author:
Löscher W. N.,Iglseder B.
Abstract
ZusammenfassungDas periphere Nervensystem ist im Laufe des Alternsprozesses Veränderungen unterworfen. So kommt es unter anderem zu einer Abschwächung von Muskeleigenreflexen und Propriozeption. Davon abzugrenzen sind Polyneuropathien als krankhafte Veränderungen des peripheren Nervensystems. Die jährliche Inzidenz von Polyneuropathien wird auf 118/100.000 geschätzt, die Prävalenz liegt bei etwa 1 %, für ältere Populationen werden 7 % angegeben. Die Ursachen sind vielfältig und ähnlich den Ursachen von Neuropathien des jüngeren Alters: Neben metabolischen, immunvermittelten, hereditären, toxischen und infektiösen Ätiologien können Polyneuropathien Ausdruck von Systemerkrankungen sein. Entsprechend der Altersverteilung der verschiedenen Ursachen sind Neuropathien im Zusammenhang mit Diabetes, monoklonalen Gammopathien und Malignomen im Alter häufiger. Allerdings nimmt der Anteil der kryptogenen Neuropathien, also ohne eindeutige Ursache, mit dem Alter zu. Bei alten Menschen führen Polyneuropathien zu einer zusätzlichen Beeinträchtigung der Mobilität und einem erhöhten Sturzrisiko, was auch die Abklärung funktioneller Fähigkeiten erforderlich macht.
Funder
University of Innsbruck and Medical University of Innsbruck
Publisher
Springer Science and Business Media LLC