Author:
Manaila Roxana,Huwiler Andrea
Abstract
ZusammenfassungDie Prävalenz der chronischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“ [CKD]) ist in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen. Die CKD ist eine graduell progressive Erkrankung, die mit mehreren Begleiterkrankungen assoziiert ist, beispielsweise mit kardiovaskulären Erkrankungen, Bluthochdruck, Anämie, Störungen des Mineral- und Knochenstoffwechsels, Elektrolytveränderungen und Störungen des Säure-Basen-Haushalts. Alle diese Begleiterkrankungen erfordern eine adäquate Medikation. Daher haben Patienten mit CKD ein hohes Risiko der Polypharmazie, die als Behandlung mit mehr als 5 Arzneimitteln täglich definiert ist. Polypharmazie geht mit einem stark erhöhten Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen und schwerer Arzneimittelinteraktionen einher, die zu erhöhter Morbidität und Mortalität führen, wenn sie nicht gut kontrolliert werden und wenn die einzelnen Dosen während des Fortschreitens der CKD nicht entsprechend dem Nierenfunktionsabfall angepasst werden. Daher sollten mehrere Aspekte der Medikation beachtet und konstant überprüft werden. Der vorliegende Beitrag zeigt die Probleme auf, die sich aus einer inadäquaten Polypharmazie bei CKD ergeben; zu diesen zählen unerwünschte Arzneimittelwirkungen und -interaktionen, die Komplexität der Therapieschemata, die Therapiebelastung und die Nichteinhaltung der Therapie. Zudem werden die wichtigsten Schritte zur Identifikation einer inadäquaten Polypharmazie diskutiert, wodurch sich Komplikationen vermeiden lassen und der Nutzen der Medikation erhöht werden kann. Zuletzt wird auf die Polypharmazie bei akuter Nierenschädigung eingegangen.
Publisher
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