Abstract
ZusammenfassungOpen Educational Resources (OER), d. h. öffentlich zugängliche Bildungsmaterialien, werden zunehmend für die Lehrpraxis an Hochschulen relevant. Für die Hochschulen als Organisationen stellt sich hierbei die Frage, ob und wie die Entwicklung und Nutzung von OER gesteuert werden sollte. Eine Möglichkeit stellen Leitfäden dar, die die Hochschulangehörigen im Umgang mit OER zu beachten haben. Für diese Leitfäden hat sich der Begriff „OER-Policy“ etabliert. Im Kontext des Educational-Governance-Ansatzes widmet sich dieser Beitrag der Verbreitung solcher OER-Policies in Deutschland und den Steuerungsimpulsen, die von den Policies ausgehen. Auf der Grundlage der Internet-Auftritte der 50 größten staatlichen Hochschulen in Deutschland, gemessen an der Studierendenzahl, wurden solche Hochschulen identifiziert, die eine explizite OER-Policy oder aber eine Open-Access- bzw. Open-Science-Policy mit Verweis auf OER implementiert haben. Es verblieben neun Hochschulen, deren Dokumente mit einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht wurden. In der Analyse wurden induktiv sechs Kategorien erschlossen, die die Steuerungsimpulse beschreiben: Publikationsweg, Lizenzen und Format, Qualitätssicherung, Service-Orientierung, Kooperationen und Anreizsysteme. Mit der Untersuchung wird aufgezeigt, wie offene Bildungsmaterialien auf operativer und strategischer Ebene konzeptualisiert und als Thema der Steuerung definiert werden.
Funder
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Publisher
Springer Science and Business Media LLC