“… and then suddenly they called me ‘Mrs. X’!” The summer school as a learning environment for teacher trainees

Abstract

ZusammenfassungAls Maßnahme zur Kompensation schulischer Defizite, die durch Covid-19 entstanden sind, wurden 2020 in Österreich für betroffene Schüler*innen Sommerschulen eingerichtet. Darin übernehmen Lehramtsstudierende für zwei Wochen erstmals, größtenteils ohne Unterstützung, die Verantwortung für den Unterricht einer heterogenen Lerngruppe und stehen damit vor den komplexen Aufgaben von Berufseinsteiger*innen. Bislang liegen über die Bedeutung dieses neuen Lernfelds für die Professionalisierung der Studierenden keine Erkenntnisse vor. Dieses Desiderat aufgreifend analysiert die vorliegende Studie deskriptiv entlang der vier beruflichen Entwicklungsfelder für Berufseinsteiger*innen (Keller-Schneider 2021), welche Lerngelegenheiten sich für Studierende im Lernfeld Sommerschule am Standort Linz, Cluster Mitte als subjektiv bedeutsam erweisen und inwieweit diese von ihnen im Sinne einer Professionalisierung als Entwicklungsaufgaben bearbeitet werden. Dazu werden Daten aus Gruppendiskussionen und schriftlichen Reflexionen von Studierenden der Primar- und Sekundarstufe, die im Rahmen der begleitenden Lehrveranstaltung zur Sommerschule entstanden sind, für eine Sekundäranalyse aufbereitet und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse der explorativen Studie zeigen, dass Studierende in allen vier Entwicklungsfeldern für sich bedeutsame Lerngelegenheiten identifizieren, diese jedoch nicht immer im Sinne von Entwicklungsaufgaben bearbeiten und reflektieren. Basierend auf den Ergebnissen werden im Fazit Implikationen abgeleitet, wie die Sommerschule als Lernfeld für die (Weiter‑)Entwicklung der Professionalität der Studierenden genutzt werden kann.