Abstract
ZusammenfassungDatenbasierung ist in den letzten Jahrzenten zu einem zentralen Bestandteil der output-orientierten Steuerung von Bildung geworden. Dies gilt auch für den Weiterbildungsbereich. Hier ergeben sich besondere Herausforderungen, etwa durch heterogene Anbieter- und Teilnahmestrukturen sowie eine fragmentierte Datenlage. Vor diesem Hintergrund untersucht der Beitrag, wie sich politische Akteure zu Daten der Weiterbildungsstatistik verhalten. Eine qualitative Sekundäranalyse von Interviews mit weiterbildungspolitischen Akteuren identifiziert Muster der Wahrnehmung und Nutzung von Daten der Weiterbildungsstatistik. Die Ergebnisse zeigen insgesamt einen hohen Nutzungsgrad, wobei die Rezeption von statistischen Informationen fast ausschließlich über Formate der Bildungsberichterstattung erfolgt. Es besteht eine differenzierte Kenntnis zu Belast- und Vergleichbarkeit verschiedener Datenquellen, die oft als problematisch bewertet werden. Präferenzen zeigen sich für – sofern vorhanden – die Nutzung von Daten aus dem eigenen Organisationskontext. Die Ergebnisse werden in ihrer Konsequenz für die Möglichkeiten datenbasierter Steuerung, die Bedeutung integrierter Bildungsberichterstattung und Forschungsbedarfe diskutiert.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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