Author:
Schoepfer Alain M.,Straumann Alex,Safroneeva Ekaterina
Abstract
ZusammenfassungDie eosinophile Ösophagitis (EoE) wurde erstmals Anfang der 1990er-Jahre beschrieben und hat sich von einer initial seltenen Entität zu einer zunehmend häufigen Erkrankung entwickelt. Aktuell ist etwa einer auf 3000 Einwohner von einer EoE betroffen. Die Diagnose beruht auf folgenden drei Kriterien: 1) der Präsenz von Symptomen ösophagealer Dysfunktion (bei Erwachsenen meist Dysphagie); 2) dem Nachweis von mindestens 15 eosinophilen Granulozyten pro Gesichtsfeld unter dem Mikroskop (bei 400facher Vergrösserung); 3) dem Ausschluss anderer Erkrankungen, welche mit einer ösophagealen Eosinophilie assoziiert sein können. Pathogenetisch liegen der EoE Allergien gegen verschiedene Speisen oder selten auch gegen Aeroallergene zugrunde. Oftmals ist eine EoE mit anderen atopischen Manifestationen wie Asthma, Rhinokonjunktivitis oder Neurodermitis assoziiert. Unbehandelt führt eine EoE im Grossteil der Patienten zu ösophagealen Strikturen, welche das Hauptrisiko darstellen für komplette Speiseimpaktationen, welche in der Folge endoskopisch entfernt werden müssen. Speiseimpaktationen sollen wann immer möglich vermieden werden, da sie zu ösophagealen Perforationen und Aspirationen führen können. Als Therapieoptionen stehen im Ösophagus wirksame topische Steroide zur Verfügung, ferner Protonenpumpenhemmer („off label“), verschiedene Eliminationsdiäten sowie die ösophageale Dilatation im Falle von Stenosen. Für Patienten, welche unzureichend auf die Standardtherapien ansprechen, sind aktuell verschiedene biologische Therapien (monoklonale Antikörper) in Evaluation.
Publisher
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