Author:
Bortenschlager Ferdinand,Büsselmann Michael,Wolstein Jörg
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung
Die restriktiven Unterbringungsbedingungen im Maßregelvollzug beeinflussen die Lebensqualität und Depressivität der Untergebrachten und damit die psychische Gesundheit und den Behandlungserfolg therapeutischer Maßnahmen.
Ziele
Ziel der Arbeit ist es, eine Übersicht über die Lebensqualität und die Belastung durch depressive Symptome aus Patientensicht zu erhalten. Es soll analysiert werden, welche Bereiche der Lebensqualität im Zusammenhang mit Depressivität stehen, und ob die Dauer der Maßregel Einfluss auf die Depressivität der Untergebrachten nimmt.
Methode
Die Lebensqualität wurde mittels einer an die Gegebenheiten des Maßregelvollzugs adaptierten Version des Fragebogens Measuring the Quality of Prison Life (MQPL) erhoben. Depressivität wurde anhand der Allgemeinen Depressionsskala (ADS) erfragt. Insgesamt nahmen N = 73 Personen an der Studie teil.
Ergebnisse
Die Lebensqualität wurde im Mittel als positiv bewertet. Am höchsten wurde die Beziehung zum therapeutischen Personal eingeschätzt. Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Lebensqualität zwischen depressiv auffälligen und nichtauffälligen Untergebrachten. Die Dauer der Unterbringung war signifikanter Prädiktor für die Depressionswerte suchterkrankter Untergebrachter.
Fazit
Lebensqualität und Depressivität stehen in signifikant negativem Zusammenhang. Zur Verbesserung der Unterbringungs- und Versorgungsqualität sollte das Klinikpersonal die Lebensqualität der Untergebrachten in den identifizierten Bereichen bestmöglich fördern und besonders zum Aufnahmezeitpunkt sowie bei längeren Behandlungsdauern depressive Symptome identifizieren und behandeln. Hierbei sollte ein Augenmerk auf das Erreichen einer stabilen therapeutischen Allianz gelegt werden.
Funder
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Law,Psychiatry and Mental health,Applied Psychology
Reference37 articles.
1. Affandi M, Amin MM, Utami N, Sitepu FH (2018) Relationship of depressive syndrome level with duration of detention and type of crime. In: Adella CA (Hrsg) Stem Cell Oncology. Taylor & Francis, London, S 227–230
2. Baltes-Götz B (2016) Generalisierte lineare Modelle und GEE-Modelle in SPSS Statistics. Zentrum für Informations‑, Medien- und Kommunikationstechnologie (ZIMK) an der Universität Trier. http://www.uni-trier.de/index.php?id=518. Zugegriffen: 31. Aug. 2021
3. Bäuerle A, Teufel M, Musche V, Weismüller B, Kohler H, Hetkamp M, Dörrie N, Schwed A, Skoda EM (2020) Increased generalized anxiety, depression, and distress during the COVID-19 pandemic: A cross-sectional study in Germany. J Public Health 42:672–678. https://doi.org/10.1093/pubmed/fdaa106
4. Beijersbergen KA, Dirkzwager AJE, Nieuwbeerta P (2015) Reoffending after release: Does procedural justice during imprisonment matter? Crim Justice Behav 43:63–82. https://doi.org/10.1177/0093854815609643
5. Bouman YHA, de Ruiter C, Schene AH (2008) Quality of life of violent and sexual offenders in community-based forensic psychiatric treatment. J Forens Psychiatry Psychol 19:484–501. https://doi.org/10.1080/14789940701877669