Author:
Hödlmoser Kerstin,Bothe Kathrin
Abstract
ZusammenfassungSchlafprobleme und eine unzureichende Schlafdauer sind bereits im Kindesalter weit verbreitet und können sich negativ auf die psychische Gesundheit oder die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Die in diesem Beitrag präsentierte Befundlage weist darauf hin, dass gesunder, ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf im Kindesalter sowohl während der Nacht als auch während des Tages für die optimale Entwicklung und Gedächtnisbildung notwendig ist. Während des Schlafs kommt es zur Bildung und zur Umstrukturierung neuronaler Netzwerke. Hinsichtlich der Schlafphysiologie zeigt sich, dass eine präzise Kopplung zwischen sog. langsamen Oszillationen (< 1 Hz) und Schlafspindeln (11–16 Hz) während des „non-rapid-eye-movement“(NREM)-Schlafs sowohl für die deklarative als auch für die prozedurale Gedächtnisbildung förderlich ist. Neue Informationen werden dadurch aus subkortikalen Gedächtnisstrukturen in kortikale Netzwerke integriert und dort langfristig abgespeichert. Schlafprobleme, Schlafmangel und Tagesmüdigkeit können die Gedächtnisbildung bereits in den frühen Entwicklungsjahren beeinträchtigen. Auf eine gesunde Schlafhygiene sollte deshalb schon ab dem Säuglingsalter geachtet werden. Der vorliegende Beitrag gibt deshalb praktische Empfehlungen für die Implementierung von Maßnahmen zur Förderung der Schlafqualität in verschiedenen Entwicklungsstufen.
Funder
Paris Lodron University of Salzburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Surgery,Pediatrics, Perinatology and Child Health